Bundesregierung finanziert zusätzliche Sprachförderung in rund 4.000 Kitas

Eine junge Mutter liest mit ihren beiden Töchtern in einem Bilderbuch.
Kleine Kinder besser unterstützen

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat am 2. November die Initiative "Frühe Chancen" gestartet. In der Berliner Kindertagesstätte "Wattstraße" gab sie, gemeinsam mit der Bayerischen Staatsministerin für Familie Christine Haderthauer und der Berliner Staatssekretärin für Familie Claudia Zinke, den Startschuss für zusätzliche Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen.

Das Bundesfamilienministerium stellt 400 Millionen Euro zusätzliche Mittel für die frühkindliche Bildung bereit, um rund 4.000 Kindertageseinrichtungen zu "Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration" weiter zu entwickeln.

"Sprachkompetenz entscheidet heute in hohem Maße über eine zufriedenstellende Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, über Schulerfolg und Berufschancen, aber auch über die Persönlichkeitsentwicklung und die Integration in das unmittelbare soziale Umfeld", sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder zum Start der Bundesinitiative. "Sprachentwicklung der ganz Kleinen setzt eine soziale Bindung voraus. Deshalb fördern wir ganz konkret eine zusätzliche halbe Stelle einer qualifizierten Fachkraft, die die Kinder täglich sieht und 'dazugehört'", so Schröder weiter.

Durch die Initiative werden gezielt Kinder mit erhöhtem Sprachförderbedarf, die in Kindertagesstätten betreut werden, in ihrer Entwicklung unterstützt.

Bis zum Jahr 2014 erhalten Einrichtungen, in denen der Förderbedarf besonders groß ist, die Möglichkeit, eine zusätzliche qualifizierte Fachkraft einzustellen. Diese wird die individuelle sprachliche Entwicklung der Kinder auf der Grundlage wissenschaftlicher Konzepte unterstützen und Sprachförderung als Querschnittsaufgabe im Betreuungsalltag verstärken. Jeder beteiligten Einrichtung wird aus Bundesmitteln ein Budget in Höhe von 25.000 Euro pro Jahr für das zusätzliche Fachpersonal zur Verfügung gestellt.

Sprachförderung ist der Schlüssel zu Integration und Bildungsaufstieg. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Kind die für sein Alter angemessene Sprachkompetenz besitzt. Viele von ihnen, gerade in benachteiligten Sozialräumen, haben hier Schwächen, die sie ihr Leben lang begleiten und ihren weiteren Bildungsweg erschweren. Der Anteil der Kinder mit diagnostiziertem Förderbedarf variierte je nach Bundesland im Jahr 2009 zwischen knapp 13 Prozent und 56 Prozent. Diese Kinder erhalten durch die Bundesinitiative die Chance, möglichst früh sprachlich durch qualifizierte Fachkräfte gefördert zu werden, damit sie bereits vor der Einschulung über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügen.

Das Interessenbekundungsverfahren läuft bis zum 15. Dezember 2010. Kindertageseinrichtungen können sich auf der Internetseite der "Offensive Frühe Chancen" als "Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration" bewerben.