Kindertagespflege stärken Bundesprogramm "ProKindertagespflege" gestartet

Die Kindertagespflege steht heute als familiennahe und bedarfsgerechte Betreuungsform gleichberechtigt neben der Betreuung in der Kita. Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in der Kindertagespflege stieg zwischen 2006 und 2018 um 280 Prozent. Knapp 44.200 Kindertagesmütter und -väter betreuen heute rund 167.500 Kinder in ganz Deutschland.

Anlässlich ihres Besuches einer Kindertagespflegestelle in Berlin hat Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey am 1. Februar das neue Bundesprogramm "ProKindertagespflege: Wo Bildung für die Kleinsten beginnt" vorgestellt. Der Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres übergab sie vor Ort eine Förderzusage in Höhe von 430.000 Euro für die Jahre 2019 bis 2021. Um die Kindertagespflege weiter zu stärken wird das Bundesfamilienministerium bis 2021 bundesweit 43 Standorte mit insgesamt 22,5 Millionen Euro unterstützen.

Dr. Franziska Giffey:

"Die Kindertagespflege ist für viele Eltern mit kleinen Kindern eine gute Alternative zur klassischen Kindertagesstätte. Hier können Kinder in kleinen Gruppen spielen, toben und entdecken. Begleitet werden sie von engagierten Tagesmüttern und -vätern. Sie werden wir stärken, denn gemeinsam mit den Eltern sind sie die ersten Bezugspersonen für die Kinder und legen den Grundstein für deren weiteren Bildungsweg. Mit unserem neuen Bundesprogramm 'ProKindertagespflege' unterstützen wir Kommunen und Landkreise dabei, Kindertagesmütter und -väter gut zu qualifizieren und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern."

Qualifiziert handeln und betreuen

Dabei setzt das Bundesprogramm "ProKindertagespflege" nach dem Motto "Qualifiziert Handeln und Betreuen" drei Schwerpunkte:

  • Mehr Qualifizierung der Kindertagespflegepersonen, zum Beispiel durch Fortbildungsförderung.
  • Bessere Arbeitsbedingungen, indem unter anderem praktische Vertretungsregelungen für Krankheitsfälle und Urlaube erarbeitet werden.
  • Und: Gute Zusammenarbeit, beispielsweise durch die Finanzierung einer Koordinierungsstelle bei den jeweiligen Jugendämtern, die sich der Vernetzung und Beratung der Kindertagespflegepersonen widmet.

Mit den jährlich bis zu 150.000 Euro, die das Bundesfamilienministerium pro Standort zur Verfügung stellt, werden 43 Standorte in ganz Deutschland Koordinierungsstellen zur Unterstützung der Tagespflegestellen vor Ort einrichten. Außerdem wird die Qualifizierung nach dem Qualifizierungshandbuch Kindertagespflege (QHB) finanziert, das sind Schulungen mit 300 Unterrichtseinheiten, davon 140 Stunden berufsbegleitend. Mit dem QHB soll neues Personal für die abwechslungsreiche Tätigkeit angeworben werden. Für die gut 1200 Tagespflegepersonen, die in Berlin derzeit rund 5700 Kinder betreuen, werden die Angebote zur Beratung und Begleitung und insbesondere zur gegenseitigen Vertretung ausgebaut.