Bundesministerin Manuela Schwesig unterzeichnet IDAHO-Erklärung

Grafik mit dem Schriftzug Manuela Schwesig: "Für Homo- und Transphobie ist in unserer Gesellschaft kein Platz!"
Manuela Schwesig: "Für Homo- und Transphobie ist in unserer Gesellschaft kein Platz!"© Bildnachweis: Fotolia/BMFSFJ

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie 2015, die IDAHO-Erklärung unterzeichnet. Die Erklärung, die anlässlich des International Day Against Homophobia (IDAHO) ausgearbeitet wurde, soll eine Richtschnur und erneute Bekräftigung sein, mit allen Mitteln gegen Homophobie und Transphobie vorzugehen.

"Heute vor 25 Jahren - eigentlich muss man sagen: erst vor 25 Jahren - wurde Homosexualität durch die Weltgesundheitsorganisation als Krankheit aus dem Diagnoseschlüssel gestrichen. Gleichgeschlechtliche Liebe ist keine Krankheit, die geheilt werden müsste, sondern eine Lebensweise unter anderen. Für Homo- und Transphobie ist unserer Gesellschaft kein Platz", erklärte Bundesministerin Manuela Schwesig.

An vielen Orten Deutschlands, Europas und weltweit wird am 17. Mai mit vielen Veranstaltungen, Aktionsformaten und Demonstrationen auf die Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen hingewiesen. Den International Day Against Homophobia gibt es seit 2005. Die Initiative zum Internationalen Tag gegen Homophobie ging von Louis-George Tin aus, der heute der französischen Sektion der International Lesbian and Gay Association (ILGA) vorsteht.

IDAHO-Erklärung

Die von Manuela Schwesig unterzeichnete IDAHO-Erklärung ist eine auf der Europäischen Menschenrechtskonvention und anderen Vereinbarungen basierende Deklaration, die diese ausdrücklich nicht ersetzt, ergänzt oder erweitert, sondern eine neue Bestärkung für die Mitgliedsstaaten ist, sich gegen Homophobie und Transphobie einzusetzen. In der Erklärung werden zwölf Themen und Aufgabenbereiche angesprochen, mit denen die Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität unterbunden werden soll - wenn nötig durch gesetzliche Maßnahmen.

Neben dem Schutz der Grundrechte in allen Lebensbereichen wird insbesondere für trans- und intergeschlechtliche Menschen der Schutz vor operativen oder medikamentösen Eingriffen ohne Zustimmung und die Aufhebung von unverhältnismäßigen Anforderungen zur Anerkennung des Geschlechts angemahnt. Durch die IDAHO-Erklärung wird eine regionale und internationale Kooperation angestrebt, um Homo- und Transfeindlichkeit grenzüberschreitend zu bekämpfen und um eine Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen.

In den letzten beiden Jahren wurde die anlässlich einer Minister-Konferenz in Den Haag entworfene IDAHO-Erklärung von den zuständigen Ministerien aus zunächst 13, inzwischen 17 Mitgliedsstaaten, unterzeichnet. "Deutschland steht beim gemeinsamen Vorgehen gegen Homo- und Transphobie in Europa an der Seite der unterzeichnenden Mitgliedsländer", so Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig.

IDAHO-Forum findet jährlich statt

Jährlich findet auf europäischer Ebene das IDAHO Forum statt, auf dem sich Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zu den Herausforderungen und Fortschritten im Bereich Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität, die in der IDAHO-Erklärung dargestellt sind, austauschen. Vom 11. - 13.05.2015 fand die diesjährige Konferenz in Budva (Montenegro) statt. Die Bundesrepublik Deutschland wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstmals auf dem IDAHO Forum vertreten.