Bundesfamilienministerium und Bundesagentur für Arbeit wollen Mütter "Stark im Beruf" machen

Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek und Detlef Scheele von der Bundesagentur für Arbeit mit unterschriebener Kooperationsvereinbarung© Bildnachweis: BMFSFJ

Das Bundesfamilienministerium und die Bundesagentur für Arbeit wollen beim Berufseinstieg für Mütter mit Migrationshintergrund enger zusammenarbeiten: Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek und der Vorstand Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, haben am 9. Februar in Berlin eine Kooperationsvereinbarung zum ESF?Bundesprogramm "Stark im Beruf" unterzeichnet.

Förderung nur bei Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit

"Wir fördern den Erwerbseinstieg von Müttern mit Migrationshintergrund, damit sie mehr Selbstbewusstsein und wirtschaftliche Eigenständigkeit gewinnen. Das stärkt die wirtschaftliche Lage der Familien und trägt so dazu bei, Kinder vor Armut zu schützen", sagte der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Dr. Ralf Kleindiek. "Viele dieser Mütter bringen Fähigkeiten mit, die auf unserem Arbeitsmarkt gefragt sind. Jede dritte bislang nicht aktive Mutter mit Zuwanderungsgeschichte will den Sprung auf den Arbeitsmarkt schaffen - mit ein wenig Begleitung gelingt es vielen."

Die Bundesagentur für Arbeit ist fester Kooperationspartner an jedem Standort. "Wir wollen die vielfältigen Potenziale von Müttern mit Zuwanderungsgeschichte nutzen und sie gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern vor Ort 'stark machen' auf ihrem individuellen Weg in den Arbeitsmarkt. Die berufliche Integration geht in der Regel Hand in Hand mit der gesellschaftlichen Integration", sagte der Vorstand Arbeitsmarkt Detlef Scheele. Die Bundesagentur für Arbeit spielt eine wichtige Rolle dabei, die Frauen aus dem Leistungsbezug in Arbeit zu bringen: 60 Prozent der Mütter werden über die Jobcenter an die Projekte vermittelt.

Ein Jahr "Stark im Beruf": 2000 Mütter erreicht

Mit dem Bundesprogramm "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" verfolgen das Bundesfamilienministerium und der Europäische Sozialfonds (ESF) das Ziel, den Erwerbseinstieg für Mütter mit Zuwanderungsgeschichte zu erleichtern und den Zugang zu vorhandenen Angeboten zur Arbeitsmarktintegration zu verbessern. Mütter mit Migrationsgeschichte werden beim Ein- oder Wiedereinstieg in das Erwerbsleben durch passgenaues Coaching, Beratung und Qualifizierung unterstützt.

Im ersten Programmjahr wurden über 2000 Mütter begleitet, drei Viertel davon haben keinen deutschen Pass. Drei von vier Teilnehmerinnen beziehen SGB II-Leistungen oder sind arbeitslos - und sind hoch motiviert, eine Beschäftigung aufzunehmen. Von den 88 "Stark im Beruf"-Projekten im gesamten Bundesgebiet arbeiten bisher 29 auch mit Flüchtlingsmüttern zusammen, weitere haben dies vor.

Der Beratungsbedarf besteht ganz offenbar unabhängig vom Bildungshintergrund. Während 60 Prozent über einen mittleren bis hohen Bildungsabschluss verfügen, haben fast 40 Prozent maximal einen Hauptschulabschluss. Dies übersetzt sich auch in die beruflichen Bildungsabschlüsse und Berufserfahrungen: Über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt die Hälfte der Teilnehmerinnen. Die Hälfte aller Frauen im Programm hat noch keine Berufserfahrung in Deutschland sammeln können. Im Bundesprogramm "Stark im Beruf" wird jeder Standort mit bis zu 50.000 Euro jährlich aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zwischen 2015 und 2018 gefördert.