Betroffene sexuellen Missbrauchs erhalten Unterstützung

Podium mit Manuela Schwesig
Manuela Schwesig beim Hintergrundgespräch zum EHS© Bildnachweis: BMFSFJ

Deutscher Olympischer Sportbund, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz und die Freie und Hansestadt Hamburg beteiligen sich am "Ergänzenden Hilfesystem für Betroffene sexuellen Missbrauchs". Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: "Mir ist es wichtig, dass den Betroffenen sexuellen Missbrauchs schnell und unbürokratisch Hilfen gewährt werden können, um ihre Leiden zu mildern. Daher begrüße ich sehr, dass durch den Abschluss weiterer Vereinbarungen Verantwortung für Bereiche übernommen wird, in denen es zu sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gekommen ist."

Gesamtgesellschaftliche Verantwortung

Der Deutsche Olympische Sportbund, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und die Freie und Hansestadt Hamburg als erstes Bundesland haben Vereinbarungen mit dem Bundesfamilienministerium zur Beteiligung am Ergänzenden Hilfesystem für Betroffene sexuellen Missbrauchs im institutionellen Bereich (ESH) geschlossen. Vorausgegangen waren intensive Gespräche zwischen den jeweiligen Institutionen, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Vertreterinnen und Vertretern der Betroffenen sowie dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des Sexuellen Kindesmissbrauchs.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) übernimmt gesamtgesellschaftliche Verantwortung für den Bereich des Sports und wird sich mit einem Budget von 100.000 Euro beteiligen. Auch die Caritas als zweite kirchliche Wohlfahrtsorganisation sowie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) haben in den letzten Wochen entsprechende Vereinbarungen geschlossen. Mit der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche Deutschlands, der Diakonie sowie der Deutschen Ordensobernkonferenz bestehen bereits vergleichbare Vereinbarungen.

Als erstes Bundesland geht die Freie und Hansestadt Hamburg mit gutem Beispiel voran. "Ich appelliere an alle Länder, dem Beispiel Hamburgs zu folgen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden, damit den Betroffenen sexuellen Missbrauchs flächendeckend in diesem Rahmen geholfen werden kann", sagte Manuela Schwesig.

Das EHS

Das Ergänzende Hilfesystem sexueller Missbrauch (EHS) unterstützt Betroffene, die als Kinder und Jugendliche sexuelle Gewalt im familiären Bereich oder in einem anderen Umfeld erleiden mussten.

Der Runde Tisch "Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich" (RTKM) hatte in seinem Abschlussbericht vom 30. November 2011 die Einrichtung eines Ergänzenden Hilfesystems für diejenigen empfohlen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuellen Missbrauch erlitten haben und noch heute an diesen Folgewirkungen leiden.

In Umsetzung dieser Empfehlung sind im familiären Bereich der Fonds Sexueller Missbrauch und im institutionellen Bereich das EHS Institutionell geschaffen worden.