Demografischer Wandel "Demografiewerkstatt Kommunen" bekommt Zuwachs

Ein große Menschengruppe steht vor einem Gebäude, versammelt hinter der symbolisch vergrößerten Kooperationsvereinbarung
Dr. Franziska Giffey begrüßt im Projekt "Demografiewerkstatt Kommunen" die zehnte Modellkommune: den Landkreis Ludwigslust-Parchim© Philipp Eisermann

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat am 2. Mai in Grabow in Mecklenburg-Vorpommern die zehnte Modellkommune im Projekt "Demografiewerkstatt Kommunen" (DWK) begrüßt. Grabow ist bereits eine von bisher neun Modellkommunen in dem Projekt. Nun wird auch der zugehörige Landkreis Ludwigslust-Parchim eine Modellkommune. Zusammen mit Landrat Stefan Sternberg und Sabine Mellies, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit und zuständig für die Umsetzung des Projekts, unterzeichnete die Bundesfamilienministerin die gemeinsame Erklärung zum Beitritt.

Dr. Franziska Giffey:

"Das Bundesfamilienministerium unterstützt derzeit neun Kommunen und Regionen, die besonders vom demografischen Wandel betroffen sind. Von Grabow über Adorf, Riesa und Dithmarschen bis zum Emsland, Dortmund, Düren, Havelland und Saarbrücken helfen wir ihnen dabei, aktiv zu werden und den Wandel zu gestalten, damit Menschen bleiben, gut älter werden und neue Familien hinzukommen können. Grabow ist diesen Weg auf vorbildliche Art und Weise gegangen. Seit 2016 erhält die Stadt in der "Demografiewerkstatt Kommunen" Beratung und Unterstützung, um ein gutes Miteinander von Jung und Alt und eine lebendige örtliche Gemeinschaft im ländlichen Raum zu schaffen. Mit dem heutigen Tag wird dieses vom Bund finanzierte Konzept nun auf den ganzen Landkreis Ludwigslust-Parchim ausgeweitet, der selbst Geld dafür zur Verfügung stellt. Dieses Engagement ist bisher in Deutschland einzigartig."

Positive Veränderungen durch die Demografiewerkstatt

Anschließend folgte ein gemeinsamer Rundgang durch Grabow. Hierbei wurde deutlich, welche Veränderungen auch durch die DWK in den letzten Jahren angestoßen werden konnten. Eine Herausforderung für die Stadt war der drohende Leerstand mehrerer Gebäude und Geschäfte im Zentrum. Um die Innenstadt zu beleben, wird aktuell die Bürgerverwaltung am Marktplatz zentriert.

Außerdem entsteht dort ein neues Wohnobjekt für Seniorinnen und Senioren. Das Wohnen im Zentrum ermöglicht ihnen kurze Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten oder Apotheken. Die zentrale Lage erleichtert den Seniorinnen und Senioren die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Stadt. Durch das Engagement der Stadtverwaltung setzt außerdem der Fleischer am Marktplatz seinen Betrieb fort.

Zum Abschluss des Rundgangs traf Dr. Franziska Giffey eine Seniorengruppe, die in einer Tagespflege betreut wird. Die Einrichtung im Stadtzentrum ermöglicht es älteren Menschen mit Unterstützungsbedarf, ebenfalls an Veranstaltungen teilzunehmen.

Demografiewerkstatt Kommunen

Mit dem Projekt "Demografiewerkstatt Kommunen" unterstützt das Bundesfamilienministerium seit 2016 ausgewählte Kommunen über bis zu fünf Jahre lang dabei, den demografischen Wandel passgenau zu gestalten. Diese werden bei der Umsetzung eines gemeinsam erarbeiteten Konzeptes (Werkstattplan) begleitet. Organisiert wird dieser Prozess von der Geschäftsstelle DWK, die beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. in Bielefeld angesiedelt ist.

Konkrete Projekte sollen dabei in den Kommunen angestoßen, bereits vorhandene Initiativen einbezogen und sinnvoll, effektiv und nachhaltig miteinander vernetzt werden. Ziel des Projekts ist es, in den Kommunen Handlungsansätze sowie einen "Werkzeugkoffer" zu entwickeln und die Ergebnisse auch auf andere Kommunen nutzbar zu machen, die ebenfalls vom demografischen Wandel betroffen sind.