"Beraten & Stärken": Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt

Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek auf der Bühne der Auftaktveranstaltung des Programms "Beraten & Stärken"; Bildnachweis: BMFSFJ
Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek bei bei der Auftaktveranstaltung des Programms "Beraten & Stärken"© Bildnachweis: BMFSFJ

Mädchen und Jungen mit Behinderung sind besonders gefährdet, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden. Um diese Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen besser zu schützen, hat Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesjugendministerium, gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Verena Bentele, dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, und der Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -Vernachlässigung ein neues Modellprojekt gestartet: "Beraten & Stärken – Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt in Institutionen".

Der Auftakt zum Modellprojekt hat am 22. Juni mit einem Expertinnen-Fachgespräch in Berlin stattgefunden. Auch Bundesjugendministerin Manuela Schwesig begrüßt den Start des Modellprojekts: "Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung den Gefahren sexualisierter Gewalt in besonderem Maße ausgesetzt sind. Sie sind auf Hilfen im Alltag angewiesen, emotional oft von ihren Bezugspersonen abhängig, und meistens fällt es ihnen schwer zu widersprechen. Deshalb ist es wichtig, die Präventions- und Interventionsarbeit in den Einrichtungen zu stärken. Für mich ist das Projekt 'Beraten und Stärken' ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt", so Manuela Schwesig.

Strukturen für den Kinderschutz

Das Bundesjugendministerium fördert das Modellprojekt "Beraten & Stärken", das auf einer engen Kooperation mit den Fachverbänden im Bereich der Behindertenhilfe basiert. Bis Ende des Jahres 2018 werden in bundesweit 100 Einrichtungen modellhaft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortgebildet, die Strukturen für den Kinderschutz in den Institutionen verbessert und Präventionstrainings mit dort lebenden Mädchen und Jungen durchgeführt.

Das Modellprojekt wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung, dem Zentrum für Diagnostik und Förderung der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln sowie bundesweit zehn Fachberatungsstellen durchgeführt.

Die Ergebnisse des Projekts sollen in Form von umfangreichen Handlungsempfehlungen veröffentlicht werden und später als Grundlage für Qualifizierungsmaßnahmen oder Präventionsprogramme dienen.