Dr. Franziska Giffey auf Sommertour Was bewegt die Menschen 30 Jahre nach dem Mauerfall?

Dr. Franziska Giffey schaut aus der Bustür heraus

Sommertour Tag 1 - Dr. Franziska Giffey startet ihre Reise durch sechs Bundesländer

Los geht's: Am 21. August startet Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey ihre Sommertour. Vor ihr liegen 1300 Kilometer und neun Städte und Gemeinden in sechs Bundesländern. Drei Tage wird sie mit dem Bus unterwegs sein, Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft treffen. Im Vordergrund stehen Gespräche über Trennung und Wiedervereinigung, Vergangenheit und Zukunft, Probleme und Lösungen.

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Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey überreicht dem Bürgermeister in Eisenhüttenstadt einen Buddy Bär

Sommertour Tag 1 - Begrüßung in Eisenhüttenstadt

Erster Tag: Eisenhüttenstadt am Westufer der Oder ist die erste Station auf der Sommertour. Dort wird Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey von Bürgermeister Frank Balzer empfangen. Zur Begrüßung überreicht sie dem Stadtoberhaupt einen Buddy Bear. Weltweit sind die bunten Bären als fröhliche Botschafter aus Berlin bekannt.

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Dr. Franziska Giffey macht einen Rundgang durch Eisenhüttenstadt

Sommertour Tag 1 - Stadtrundgang in Eisenhüttenstadt

Eisenhüttenstadt entstand 1950 als sozialistische Wohnstadt für das Eisenhüttenkombinat Ost. Tausende junger Leute zogen damals dorthin. Seit der Wende hat die Stadt etwa die Hälfte ihrer Einwohner verloren. Bürgermeister Frank Balzer und Gabriele Haubold vom Fachbereich Stadtentwicklung führen die Ministerin durch ein typisches Wohngebiet mit seinen neoklassizistischen Bauten und informieren unter anderem über das Stadtumbauprogramm als Reaktion auf sinkende Einwohnerzahlen sowie demografische Veränderungen.

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Die Bundesfamilienministerin und eine Gruppe von Menschen

Sommertour Tag 1 - Besuch bei Rückkehrerinitiative in Finsterwalde

Im brandenburgischen Finsterwalde informiert sich die Bundesfamilienministerin im Gespräch mit Gründerinnen und Gründern sowie Vereinsmitgliedern über die Rückkehrerinitiative und Willkommensagentur "Comeback Elbe-Elster". Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren oder neu in den Landkreis gezogen sind, bekommen über die Initiative Tipps zu Themen wie Arbeitssuche, Co-Workingspaces, Kitaplatz, Kontakt zu einem Netzwerk und weitere Hilfestellungen. Besonders im Fokus der Gesprächsrunde: Was sind die Beweggründe der Rückkehrerinnen und Rückkehrer und wie hat sich der Blick auf die eigene (ostdeutsche) Heimat und deren Bewohner nach der Rückkehr geändert?

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Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey wird von Kindern begrüßt

Sommertour Tag 1 - Begrüßung im Mehrgenerationenhaus Riesa-Gröba

Im Mehrgenerationenhaus in Riesa wird die Bundesfamilienministerin am Abend von der dortigen Kindergruppe mit einem Lied begrüßt. Das Mehrgenerationenhaus vermittelt Hilfen und Angebote für Menschen aller Altersklassen.

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Dr. Franziska Giffey spricht im Mehrgenerationehaus in Riesa mit Bürgerinnen und Bürgern

Sommertour Tag 1 - Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern in Riesa

Am Abend spricht Dr. Franziska Giffey mit Bürgerinnen und Bürgern im Garten des Mehrgenerationenhauses Riesa-Gröba bei der Dialogveranstaltung "Was bewegt Sie?" Die Bundesfamilienministerin möchte erfahren, was die Menschen 30 Jahre nach der Wende in ihrem Alltag beschäftigt. Wie gelingt das Zusammenleben von Jung und Alt? Wie können Stadt und Land attraktiv für alle werden? Im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Projekts "Demografiewerkstatt Kommunen" wird in Riesa eine Strategie für den demografischen Wandel erarbeitet, bei der die Bevölkerung aktiv beteiligt wird.

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Bei der Wacker Chemie in Nünchritz wird Dr. Franziska Giffey durch das Werk geführt

Sommertour Tag 2 - Besuch bei Wacker Chemie in Nünchritz

Der zweite Tag der Sommertour beginnt mit einem Besuch bei der Wacker Chemie AG im sächsischen Nünchritz. Das Unternehmen ist mit 1500 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber in der Region. Seit Beginn des Jahres steht eine Frau an der Spitze. Nach einer Rundfahrt über das Werksgelände spricht Dr. Franziska Giffey mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Entwicklung des 1900 gegründeten Unternehmens nach der Wende.

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Bundesfamilienministerin Giffey auf dem Werksgelände

Sommertour Tag 2 - Einsatz für eine familienfreundliche Arbeitswelt

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Wacker Chemie AG im sächsischen Nünchritz besonders wichtig. Darüber spricht Dr. Franziska Giffey mit Werksleiterin Dr. Jutta Matreux und Vorstand Dr. Christian Hartel. Das Unternehmen war eines der ersten Mitglieder des Unternehmensnetzwerkes "Erfolgsfaktor Familie", das 2007 als gemeinsame Initiative des Bundesfamilienministeriums mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag gegründet wurde.

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Die Bundesfamilienministerin mit einer Seniorin im Supermarkt

Sommertour Tag 2 - Einkaufstour und Gespräche in der "Engagierten Stadt" Radebeul

Mittags geht es in den Landkreis Meißen in die "Engagierte Stadt" Radebeul. Das Programm "Engagierte Stadt" will auf lokaler Ebene bürgerschaftliches Engagement fördern - in Radebeul zum Beispiel mit einem ehrenamtlichen Einkaufsservice. Die Bundesfamilienministerin besucht dafür den lokalen Supermarkt, der ein starker Partner des Engagementnetzwerks vor Ort ist, und begleitet Seniorinnen beim Einkauf. Danach ist sie bei der Familieninitiative Radebeul zu Gast. Als der gemeinnützige Verein 1990 gegründet wurde, ging es vor allem darum, junge Eltern zu unterstützen. Heute steht das Thema Pflege im Mittelpunkt.

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In Mödlareuth spricht Bundesfamilienministerin Dr. Giffey mit Menschen aus dem Dorf

Sommertour Tag 2 - Rundgang im Grenzort Mödlareuth

Letzte Station des zweiten Tages: Mödlareuth. Das Dorf mit etwa 50 Einwohnerinnen und Einwohnern ist ein Grenzort: Ein Teil gehört zu Thüringen, der andere zu Bayern. Einst verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das Dorf entlang des Tannbachs. Mödlareuth ist ein Symbol der deutschen Teilung - von den Amerikanern wurde es daher "Little Berlin" genannt. An diese Geschichte erinnert ein Freilichtmuseum. Dort sind noch ein Stück der alten Betonmauer und eine Sperranlage zu sehen. Ihren Rundgang durch das Dorf startet Dr. Franziska Giffey an jenem Ort und spricht mit Bürgerinnen und Bürgern über die Zeit der Teilung und die Veränderungen nach der Wende.

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Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Menschen aus Mödlareuth werben für Demokratie

Sommertour Tag 2 - Rundgang im Grenzort Mödlareuth

Nach dem Rundgang trifft sich Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey mit Bürgerinnen und Bürgern und Engagierten der "Partnerschaft für Demokratie" aus Mödlareuth und aus den anliegenden Regionen der drei Freistaaten Bayern, Sachsen und Thüringen. In Gesprächen geht es um das Leben in dem geteilten Ort und die Veränderungen in den 30 Jahren nach der Wende sowie den Erhalt der Demokratie.

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Dr. Franziska Giffey bei der Vertragsunterzeichnung vor Gute-Kita-Gesetz-Würfen

Sommertour Tag 3 - Unterzeichnung des "Gute-KiTa-Vertrags" in Halle

Der dritte Tag beginnt in den Frankeschen Stiftungen zu Halle. Dort unterzeichnen Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Sozialministerin Petra Grimm-Benne den "Gute-KiTa-Vertag". Der Bund unterstützt Sachsen-Anhalt bei der Weiterentwicklung der Qualität der Kindertagesbetreuung und der Teilhabe an Betreuungsangeboten mit rund 140 Millionen Euro. Damit sollen unter anderem der Fach-Kraft-Kind-Schlüssel von Kitas mit besonderem Entwicklungsbedarf verbessert und neue Fachkräfte gewonnen sowie die Eltern bei den Gebühren für die Betreuung entlastet werden.

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Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey mit einer Gruppe Kinder in einer Kindertagesstätte

Sommertour Tag 3 - Besuch der KiTa Friedrich Wilhelm Zachow

Kein "Gute-KiTa-Vertrag" ohne die Hauptakteure: Nach der Unterzeichnung des Vertrages besucht die Bundesfamilienministerin die Kinder der Kita Friedrich Wilhelm Zachow. Nach der musikalischen Begrüßung der Kita-Kinder steht auch ein fachlicher Austausch mit den Erzieherinnen und Erziehern im Vordergrund des Vor-Ort-Termins.

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Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey beim Rundgang durch die Justizvollzugsanstalt Rosdorf

Sommertour Tag 3 - Besuch der Justizvollzugsanstalt Rosdorf

Für die nächste Station geht es nach Niedersachsen: in die Justizvollzugsanstalt Rosdorf bei Göttingen. Dort informiert sich die Bundesfamilienministerin über das Modellprojekt "Fokus ISLEX". Das über das Bundesprogramm "Demokratie leben!" geförderte Projekt umfasst Maßnahmen der Prävention, Intervention und Deradikalisierung für junge Inhaftierte, ihre Angehörigen sowie das Fachpersonal im Justizvollzug. Dabei geht es um das Themenfeld religiös begründeter Extremismus. Mit dabei: Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann. Beide erhalten bei einem Rundgang durch die Justizvollzugsanstalt Einblicke in den Gefängnisalltag und sprechen mit einem Inhaftierten über Erfahrungen und Probleme.

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Gruppenfoto vor dem Kinderrechte-Bus mit der Aufschrift Starkmachen für Kinderrechte

Sommertour Tag 3 - Kinderrechte-Bus stoppt in kinderfreundlicher Kommune Wolfsburg

Die Sommertour endet in Wolfsburg, wo das Siegel der Stadt als kinderfreundliche Kommune verlängert wird. Kinderfreundliche Kommunen setzen sich für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene ein, indem sie etwa Kinder und Jugendliche an der Stadtplanung beteiligen oder ihre Mitarbeitenden zu Kinderrechten schulen. Die Stadt stellt zugleich ihre Pläne für ein zukünftiges kinder- und jugendfreundliches Wolfsburg vor. Vor Ort ist auch der Kinderrechte-Bus des Bundesfamilienministeriums: Anlässlich des 30. Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention tourt der Bus bis in den Herbst hinein durch Deutschland und informiert Kinder auf spielerische Weise über ihre Rechte.

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Ab Herbst 2019 feiert Deutschland 30 Jahre Mauerfall, friedliche Revolution und Deutsche Einheit. Denn was in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung geschaffen wurde, ist nicht selbstverständlich. Für die Zeit nach der Wende gab es keine Vorlage und keine Blaupause. Was erreicht worden ist, haben allein die Menschen möglich gemacht - vor allem die Menschen in Ostdeutschland. Viele Familien tragen die Spuren dieser Zeit in sich, viele Orte erzählen noch heute davon.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey begann ihre diesjährige Sommertour daher am 21. August in Brandenburg und machte danach bis zum 23. August Station in Sachsen, Thüringen, Bayern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Im Vordergrund der Sommertour standen die Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Die Reise stand unter der Leitfrage: "Was bewegt Sie?". So erfuhr die Bundesfamilienministerin, wie die Menschen die Zeit rund um den Mauerfall erlebt haben und noch heute erleben. Welche Auswirkungen hatte die Wiedervereinigung auf ihr Leben - damals und heute? Wo sehen sie heute den größten Handlungsbedarf? Wie kann die Bundesregierung helfen, um drängende Probleme anzupacken?

Austausch vor Ort steht im Fokus

Dafür war die Bundesfamilienministerin drei Tage lang unterwegs. Sie besuchte neun Städte und Gemeinden - Eisenhüttenstadt, Finsterwalde, Riesa, Nünchritz in Sachsen, Radebeul, Mödlareuth, Halle, Rosdorf und Wolfsburg - und legte rund 1300 Kilometer zurück.

Dr. Franziska Giffey traf Menschen, die den Prozess der Wiedervereinigung selbst mitgestaltet haben, die nach vorne geschaut und auf Altem etwas Neues aufgebaut haben. Unabhängig davon, ob sie im Osten geboren oder zugezogen sind. Sie begegnete Menschen, die sich vor Ort für die Demokratie einsetzen, sprach mit Frauen zum Thema Gleichberechtigung in der damaligen DDR und in Deutschland heute. Sie tauschte sich mit jungen Menschen aus, um zu erfahren, was die neuen Bundesländer für sie bedeuten, wie sie ihre Zukunft sehen und was sie von den älteren Generationen lernen können. Sie erfuhr von Familien, wie sich die deutsche Teilung und die deutsche Einheit in der Familiengeschichte widerspiegeln.

Dr. Franziska Giffey:

"Der Fall der Mauer war für mich der Glücksfall des letzten Jahrhunderts und eine Sternstunde der Demokratie: die erste friedliche Revolution auf deutschem Boden, ohne einen einzigen Schuss und ohne Blutvergießen. Wir können dankbar sein für das, was wir zurückgelassen haben: das Unrecht gegenüber Andersdenkenden, die Einschränkung der Freiheit und die Überwachung von breiten Teilen der Bevölkerung.

Die friedliche Revolution ging von den Menschen in der DDR aus. Sie wollten, dass sich etwas verändert. Sie wollten die Wiedervereinigung: eine bessere Zukunft für ihre Kinder, Reisefreiheit, Meinungs- und Wahlfreiheit. Die Menschen selbst haben dies möglich gemacht. Die Bedingungen waren nicht einfach und sind es auch heute oft nicht. Aber viele Ostdeutsche haben die großen Veränderungen gemeistert und auch gemeinsam mit vielen Westdeutschen eine unglaubliche Entwicklung im Land vorangebracht. Wir können 30 Jahre später stolz sein auf das, was wir erreicht haben."