Begegnungen schaffen Mehrgenerationenhäuser

Im Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" des Bundesfamilienministeriums werden von 2021 bis 2028 rund 530 Mehrgenerationenhäuser bundesweit gefördert.

Das aktuelle Programm nutzt die Erfahrungen der zuvor bereits im Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus (2017 bis 2020) geförderten Häuser, die nahtlos an ihre erfolgreiche Arbeit aus der Vergangenheit anknüpfen können.

In den Häusern ist durch den Austausch mit ihren Besucherinnen und Besuchern und den Engagierten bekannt, was die Menschen vor Ort brauchen. Entsprechend werden für sie passende Angebote entwickelt. Dabei stimmen sich die Mehrgenerationenhäuser (MGH) eng mit ihren Kommunen und weiteren Partnerinnen und Partnern ab.

So unterstützen sie zum Beispiel bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie machen Bürgerinnen und Bürger digital fit, beraten und helfen, Einsamkeit zu überwinden und zu vermeiden. Teilhabe und die Möglichkeit, sich zu engagieren und mitzugestalten, werden dabei großgeschrieben. Ganz gleich, ob im ländlichen oder städtischen Raum: Mehrgenerationenhäuser tragen mit ihrer Arbeit zu einem attraktiven Wohn- und Lebensumfeld bei und leisten einen wichtigen Beitrag, damit die Menschen sich in ihren Kommunen - ganz gleich wo in Deutschland - wohl und unterstützt fühlen.

Mehrgenerationenhäuser fördern und unterstützen

Wie in den Jahren 2020 und 2021 erhalten auch 2022 alle im Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" geförderten Mehrgenerationenhäuser einen um 10.000 Euro auf maximal 40.000 Euro pro Mehrgenerationenhaus erhöhten Bundeszuschuss. Daneben erhalten alle Mehrgenerationenhäuser auch weiterhin eine Kofinanzierung in Höhe von 10.000 Euro im Jahr von Kommune, Landkreis und/oder (anteilig) vom Land.

Zusätzliche Unterstützung erhalten die Mehrgenerationenhäuser vom Bundesfamilienministerium im Rahmen der Programmbegleitung durch fachliche Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und bei der Qualitätssicherung.

Mit Hilfe der Mehrgenerationenhäuser die Folgen der Corona-Pandemie überwinden

Im Rahmen des Aktionsprogramms "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" wurde das Bundesprogramm 2021 um 3,5 Millionen Euro und 2022 um 6,5 Millionen Euro aufgestockt. Rund 300 Mehrgenerationenhäuser haben im Jahr 2021 mit zahlreichen kostenlosen Angeboten für Kinder, Jugendliche und deren Eltern an dem Projekt "MGH - gemeinsam & engagiert mit Kindern & Jugendlichen" teilgenommen, um Kinder und Jugendliche beim Aufholen von Entwicklungsrückständen zu unterstützen und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken. Im Jahr 2022 sind es über 360 MGH, die diese Angebote weiter ausbauen. 

Individuelle Lösungen vor Ort

Das Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" baut auf Bewährtem auf. Es setzt weiterhin sowohl auf die enge Zusammenarbeit der Mehrgenerationenhäuser mit ihren Kommunen als auch auf die flexible und bedarfsorientierte Ausrichtung der Arbeit der Mehrgenerationenhäuser.

Seit 2021 wird der Blick zudem auf die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der Demokratie, die Förderung digitaler Kompetenzen und des Engagements sowie auf das Thema ökologische Nachhaltigkeit gerichtet. Vier Querschnittsaufgaben bilden im Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" den konzeptionellen Rahmen für die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser und sind bei der konkreten Umsetzung durchgängig zu berücksichtigen: generationenübergreifende Arbeit, Teilhabe, freiwilliges Engagement und Sozialraumorientierung.

Dabei wird der im Vorläuferprogramm von 2017 bis 2020 von den Mehrgenerationenhäusern entwickelte Katalog der "Qualitätskriterien der Mehrgenerationenhäuser für ihre Arbeit" von allen Häusern zur Reflexion und Selbstüberprüfung angewendet. Die Mehrgenerationenhäuser sind verpflichtet, regelmäßig ein selbst gewähltes, geeignetes Review-Verfahren durchzuführen, an dem die jeweilige Standortkommune zu beteiligen ist.

Die Mehrgenerationenhäuser haben 2021 ein geeignetes Review-Verfahren entwickelt und erstmals durchgeführt. Das geschah mit Unterstützung des Programmpartners, der mit der Evaluation des Bundesprogramms beauftragt ist. Für die Durchführung wurde unter anderem eine "Fachgruppe Qualitätskriterien" gebildet. Interessierte Vertreterinnen und Vertreter der Mehrgenerationenhäuser bringen sich dort mit ihren Erfahrungen ein und arbeiten an der fortlaufenden Weiterentwicklung der Qualitätskriterien.

Menschen mit Lese-, Schreib- und Rechenschwierigkeiten fördern

Auf der Grundlage einer aktuellen Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesfamilienministerium und dem Bundesbildungsministerium (BMBF) wird der im Rahmen der AlphaDekade seit 2018 vom BMBF finanzierte Sonderschwerpunkt "Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen" auch im Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" fortgesetzt. Im Jahr 2022 nehmen wie im Vorjahr rund 170 Mehrgenerationenhäuser am Sonderschwerpunkt teil und erhalten für Angebote in diesem Bereich einen zusätzlichen Zuschuss zwischen 5000 und 12.500 Euro.