Ältere Menschen Zuhause im Alter

Ein älterer Mann und eine ältere Frau öffnen die Tür zu ihrem Haus
Lebensqualität ist, auch im Alter noch selbstbestimmt leben zu können© Fotolia/Ingo Bartussek

Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Wohnen heißt, ein Zuhause zu haben und einen Raum für gelebte Beziehungen mit Angehörigen, Freundinnen und Freunden oder Menschen aus der Nachbarschaft. Über 90 Prozent der älteren Menschen leben in einer standardmäßig ausgestatteten Wohnung. Die meisten wollen in der vertrauten Wohnumgebung bleiben - auch, wenn sie auf Hilfe und Pflege angewiesen sind.

Modellprogramm "Leben wie gewohnt"

Deshalb hat das Bundesfamilienministerium das Modellprogramm "Leben wie gewohnt" gestartet. Ziel ist, anhand innovativer Praxisprojekte aufzuzeigen, wie ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben im vertrauten Wohnumfeld gelingen kann - auch im hohen Alter und bei Beeinträchtigungen. Schwerpunkte des Programms sind:

  1. Digitale, technische und elektronische Hilfen
  2. Inklusives, gemeinschaftliches und Barrieren vermeidendes Wohnen
  3. Mobilität und Teilhabe

Das Programm läuft von Oktober 2020 bis Dezember 2023. Weitere Informationen zu den inhaltlichen Voraussetzungen und zum Verfahren können hier abgerufen werden.

Pilotprogramm "Sterben wo man lebt und zu Hause ist" 

Mit dem Pilotprogramm "Sterben wo man lebt und zu Hause ist" sollen Impulse gesetzt werden, um die stationären und insbesondere die teilstationären Angebote in der Hospiz- und Palliativversorgung weiterzuentwickeln und zu verbessern. Das Programm soll den Verbleib im eigenen Zuhause am Lebensende unterstützen und die Pflege der Beziehungen zu Nachbarn, Freunden und Angehörigen ermöglichen. Folgende Schwerpunkte setzt das Programm:

  1. Selbstbestimmtheit, Selbstständigkeit und Lebensqualität so lange wie möglich erhalten.
  2. Gesellschaftliche und soziale Teilhabe auch schwerstkranken Menschen ermöglichen und erhalten.
  3. Angehörige, die die Pflege von älteren und schwerstkranken Menschen übernehmen, entlasten.

Das Programm läuft von Oktober 2020 bis Dezember 2023 und ist auf Investitions- und Bauvorhaben ausgerichtet, die ein beispielgebendes Konzept aufweisen. Nähere Informationen zum Programm und Verfahren können hier abgerufen werden.

Modellprogramm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben"

Mit dem Modellprogramm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" wurden beispielgebende gemeinschaftliche Wohnprojekte gefördert, die Vorbildwirkung entfalten und zur Nachahmung anregen. Anhand der Projekte wird zudem eine Analyse vorgenommen, um die Bedeutung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten gerade auch für das kommunale Leben aufzubereiten und darzustellen.

Eine Broschüre zum Abschluss des 2019 beendeten Programms zeigt das vielfältige Engagement der Projekte. Sie gibt außerdem Empfehlungen, wie das gemeinschaftliche Wohnen für die Entwicklung altersgerechter Quartiere genutzt werden kann und Mehrwerte zum Beispiel durch die Integration von Pflegeangeboten erschlossen werden können.

Musterhaus Generationenwohnen - Sredzki 44

In der Sredzkistraße 44 im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg ist ein beispielgebendes Projekt des gemeinschaftlichen, altersgerechten und inklusiven Bauens und Wohnens entstanden. Das Projekt wird vom Bundesfamilienministerium gefördert und von der Mietergenossenschaft Selbstbau realisiert. Das mehr als 100 Jahre alte Gebäude wurde im Zeitraum von 2016 bis 2017 bedarfsgerecht saniert und bietet elf Wohnungen für Menschen aller Altersgruppen. Ergänzt wird das Projekt durch ein Informations- und Ausstellungszentrum im Erdgeschoss, das zeigen soll, wie barrierefreies Wohnen unter schwierigen baulichen Bedingungen realisiert werden kann. Zugleich dient dieser Bereich als Gemeinschaftsfläche für die Bewohnerinnen und Bewohner und zum Austausch mit Vereinen und Initiativen des umliegenden Quartiers.

"Altersgerecht Umbauen" - Hinweise zur Förderung

Für ältere Menschen erhält die Wohnung als zentraler Lebensort eine immer stärkere Bedeutung. Mehr als 50 Prozent der Seniorinnen und Senioren halten sich mindestens 20 Stunden pro Tag dort auf. Dennoch sind bisher nur wenige Wohnungen barrierefrei gestaltet.

Für Modernisierungsmaßnahmen zur Beseitigung oder Verringerung von Barrieren in bestehenden Wohnungen vergibt die KfW - Bankengruppe Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen im Rahmen des Programms "Altersgerecht Umbauen". Hiermit können der leichtere Zugang zum Haus, der Einbau eines Aufzugs oder Treppenlifts oder notwendige Umbauten in Küche und Bad sowie Gemeinschaftsräume und Mehrgenerationenwohnen realisiert werden. Die KfW hält entsprechende Förderbausteine und weiterführende Informationen bereit. Wichtig ist dabei, die technischen Mindestanforderungen zu beachten.

Serviceportal Zuhause im Alter

Vom altersgerechten Wohnen über Fördermöglichkeiten und Programme bis hin zu Alltagstipps bietet das Serviceportal Zuhause im Alter zahlreiche Informationen. Sie richten sich an Seniorinnen und Senioren sowie an weitere Akteurinnen und Akteure wie zum Beispiel Wohnungsunternehmen und Pflegedienste.