"Jetzt bin ich dran!" Lisa Paus trifft Erstwählerinnen und Erstwähler

Lisa Paus gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern
Lisa Paus tauscht sich mit Schülerinnen und Schülern in Berlin über europäische Themen aus© Thomas Trutschel/BMFSFJ/photothek.de

Am 18. April hat Bundesjugendministerin Lisa Paus junge Erstwählerinnen und Erstwähler zur Veranstaltung "Jetzt bin ich dran!" nach Berlin eingeladen, um sich mit ihnen über die bevorstehenden Europawahlen auszutauschen. Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament dürfen in Deutschland erstmals Wahlberechtigte ab einem Alter von 16 Jahren ihre Stimme abgeben.

Lisa Paus: "Im Europäischen Parlament wird über die Zukunft der Europäischen Union (EU) entschieden - auch unser Leben in Deutschland wird durch die EU mitgestaltet. Ich bin überzeugt: Junge Menschen können ihre Interessen am besten selbst vertreten. Darum habe ich mich für die Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre eingesetzt. Jetzt liegt es an Euch: Nutzt Eure Stimme und geht am 9. Juni zur Wahl! Um der jungen Generation in Europa eine starke Stimme zu verschaffen, braucht es jede einzelne und jeden einzelnen von Euch."

Europa erfahrbar machen

Lisa Paus diskutierte mit über 100 Schülerinnen und Schülern über die Bedeutung der EU. Dabei hing es unter anderem um die Frage, warum eine gemeinsame europäische Politik gerade für Deutschland wichtig ist, um aktuelle Herausforderungen wie Klimaschutz, Wirtschaft, Minderheitenschutz, und Rechtspopulismus zu bewältigen. 

Vom 6. bis 9. Juni das Europäische Parlament wählen

Vom 6. bis 9. Juni wählen die Bürgerinnen und Bürger der EU zum zehnten Mal die Mitglieder des Europäischen Parlaments. Im November 2022 hatte der Bundestag darüber entschieden, dass das Mindestwahlalter für das aktive Wahlrecht bei der Wahl zum Europäischen Parlament in Deutschland von 18 auf 16 Jahre abgesenkt wird. 

Zusammenarbeit von Bund und Ländern Schulterschluss für mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung

Eine Mutter zieht ihrem Sohn in der Kita Haussschuhe an
Gute Kinderbetreuung und frühe Bildung für alle Kinder gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland© BMFSFJ / Philipp Arnoldt

Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Bremer Senatorin für Kinder und Bildung und Vorsitzende der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK), Sascha Karolin Aulepp, haben am 27. März einen "Letter of Intent" zur Fortsetzung des gemeinsamen Qualitätsprozesses in der Kindertagesbetreuung unterzeichnet.

Der "Letter of Intent" würdigt den bisherigen Qualitätsprozess von Bund und Ländern und verdeutlicht das gemeinsame Ziel, die Qualität in der Kindertagesbetreuung weiterzuentwickeln und bundesweit anzugleichen.

Lisa Paus: "Die Qualität der Kinderbetreuung ist von zentraler Bedeutung. Zusammen mit den Ländern leistet der Bund einen entscheidenden Beitrag für deren Weiterentwicklung. Wir unterstützen die Länder und Kommunen bei ihrer wichtigen Aufgabe und bekräftigen mit dem 'Letter of Intent', dass wir die KiTa-Qualität im ganzen Land stärker angleichen möchten. Unser gemeinsames Ziel ist ein Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards. Es ist mir ein zentrales Anliegen, dass der Bund die Länder auch über 2024 hinaus bei der KiTa-Qualität weiter unterstützt."

Sascha Karolin Aulepp: "Wir müssen allen Kindern in Deutschland ein Angebot der Kindertagesbetreuung machen, um sie in ihrer frühkindlichen Entwicklung zu fördern. Nach wie vor sind es vor allem die Kinder, die besonders von frühkindlicher Bildung profitieren würden, die noch nicht versorgt sind. Für den Ausbau der Kindertageseinrichtungen braucht es auch weiter die Unterstützung des Bundes. Darauf aufsetzend bleibt die Weiterentwicklung der Qualität der Kindertagesbetreuung ein vorrangiges Ziel."

Qualitätsentwicklungsgesetz soll bundesweite Standards setzen

Der Koalitionsvertrag auf Bundesebene sieht vor, das KiTa-Qualitätsgesetz in ein Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards zu überführen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Jugend- und Familienministerinnen und -minister der Länder machen im "Letter of Intent" deutlich, dass verbindliche und auf Dauer angelegte Qualitätsstandards nur mit einem ausreichenden und unbefristeten finanziellen Engagement des Bundes und mit ausreichendem Fachpersonal umsetzbar sind.

Auf Grundlage des Koalitionsvertrags und mit dem Beschluss der Jugend- und Familienministerkonferenz vom Mai 2022 sind der Bund und die Länder in einen strukturierten und ergebnisoffenen Prozess eingetreten. Vertreterinnen und Vertreter des Bundesfamilienministeriums und der Fachministerien der Länder kamen dazu ab August 2022 in der Arbeitsgruppe (AG) Frühe Bildung zusammen, um Vorschläge für ein Qualitätsentwicklungsgesetz zu erarbeiten. Dabei wurden die Kommunalen Spitzenverbände eng einbezogen. Ein Expertinnen- und Expertendialog mit Verbänden und Organisationen aus der Praxis sowie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begleitete die Arbeitsgruppe. 

Bericht der Arbeitsgruppe Frühe Bildung veröffentlicht

Mit dem "Letter of Intent" wird der Bericht "Gutes Aufwachsen und Chancengerechtigkeit für alle Kinder in Deutschland - Kompendium für hohe Qualität in der frühen Bildung" veröffentlicht. Er enthält unter anderem die von der AG Frühe Bildung entwickelten Handlungsziele mit Vorschlägen für bundesweite Standards in den Qualitätsbereichen Verbesserung der Betreuungsrelation, Sprachliche Bildung und Sprachförderung, Bedarfsgerechte (Ganztags-)Angebote sowie für die Steuerung im System und das Monitoring. 

In der Anlage zum Bericht werden Umsetzungsaspekte wie der Personalbedarf oder die Kosten von Qualitätsstandards, mögliche rechtliche Ausgestaltungen oder Vorschläge für ein zeitlich gestaffeltes Vorgehen beleuchtet. 

Bund und Länder gemeinsam für mehr Qualität in KiTas

Bereits im Jahr 2014 haben sich Bund und Länder darauf verständigt, die Qualität in der Kindertagesbetreuung bundesweit in einem gemeinsamen Prozess weiterzuentwickeln und die Finanzierung zu sichern. Die AG Frühe Bildung wurde erstmals damit beauftragt, gemeinsame Qualitätsziele für die Kindertagesbetreuung zu entwickeln. Diese bildeten eine Grundlage für das Gute-KiTa-Gesetz (2019 bis 2022), das in der 20. Legislaturperiode mit dem KiTa-Qualitätsgesetz (2023 bis 2024) fortgesetzt und weiterentwickelt wurde. Für die Umsetzung des KiTa-Qualitätsgesetzes stellt der Bund den Ländern insgesamt rund vier Milliarden Euro zur Verfügung.

Deutscher Jugendliteraturpreis 2024 Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 bekanntgegeben

Deutscher Jugendliteraturpreis 2024
Das aktuelle Jahresmotiv zum Deutschen Jugendliteraturpreis, gestaltet von Benjamin Gottwald, ist eine knallige Hommage an die Magie des Lesens. © Benjamin Gottwald / AKJ

Die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 wurden am 21. März auf der Leipziger Buchmesse präsentiert. Die Nominierungen können auf der Webseite der Veranstaltung eingesehen werden.

Würdigung in mehreren Kategorien

Die Vorsitzende der Kritikerinnen- und Kritikerjury, Prof. Dr. Iris Kruse, stellte die 24 Nominierungen in den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch vor. Sie gab einen Einblick in die Trends und Themen, die die Jury bei der Sichtung der rund 650 eingereichten Titel entdeckt hat. Die Moderation auf der Bühne übernahm Vivian Perkovic.

Für die Nominierungen der Jugendjury stellten die sechs beteiligten Leseclubs ihre Favoriten in kurzen szenischen Darbietungen live auf der Bühne vor. Die Jury für den Sonderpreis konzentriert sich in diesem Jahr auf die Übersetzung von Kinder- und Jugendliteratur. Sie hat drei Nominierungen für den Sonderpreis "Neue Talente" benannt. 
 

Der Deutsche Jugendliteraturpreis

Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird seit 1956 vom Bundesjugendministerium gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet. Der Preis zeichnet jährlich herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Er will die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur fördern, das öffentliche Interesse an ihr wachhalten und zur Diskussion herausfordern. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit einem breiten Literaturangebot in ihrer Persönlichkeit zu stärken und Orientierungshilfe auf dem Buchmarkt zu bieten.

Ganztagskongress Multiprofessionalität in der Ganztagsbetreuung fördern

Vier Frauen sitzen auf einer Bühne
Lisa Paus mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, der saarländischen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot und der Senatorin für Kinder und Bildung der Freien Hansestadt Bremen, Sascha Karolin Aulepp auf dem Ganztagskongress 2024© Thomas Trutschel/photothek.de

Am 20. und 21. März veranstalten das Bundesfamilienministerium und das Bundesbildungsministerium zum zweiten Mal gemeinsam einen Ganztagskongress. Unter dem Motto "Ganztag multiprofessionell gestalten" steht die Zusammenarbeit von Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern in Ganztagsschulen und Horten im Mittelpunkt.

Der Ganztagskongress soll zusammen mit Wissenschaft und Verbänden fachliche Impulse und Denkanstöße für Schulverwaltung und Kinder- und Jugendhilfe geben, wie multiprofessionelle Zusammenarbeit für ganztägige Bildung und Betreuung gestaltet werden kann.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Eine Voraussetzung erfolgreicher Bildung und Erziehung sind ganztägige Angebote, die Bildungsnachteile verringern, zu einer höheren Erwerbstätigkeit, insbesondere von Müttern führen und bei der Fachkräftesicherung in unserem Land helfen. Kinder im Grundschulalter können im Ganztag viele, positive Erlebnisse haben, mit Lehrkräften, pädagogischen Fachkräften oder Erwachsenen mit anderen Kompetenzen. Bis zum Start des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung bleibt die Personalgewinnung allerdings ein zentrales Thema. Wir wollen multiprofessionelle Zusammenarbeit stärken. Hierfür lassen wir ein Fortbildungscurriculum entwickeln, eine fachliche Grundlage für die Qualifizierung von Menschen, die ohne pädagogische Ausbildung bereits im Ganztag arbeiten."

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger: "Eltern wünschen sich Ganztagsangebote für ihre Kinder. Sie stecken voller Chancen: für individuelle Förderung, mehr Teilhabe und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um sie zu nutzen und Kinder über den gesamten Schultag hinweg bestmöglich zu fördern, setzen wir auf die multiprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und weiterem pädagogischen Personal. Das betrifft gerade auch außerschulische Kooperationspartner und Quereinsteiger. So kann jeder seine Perspektive und Expertise einbringen. Daher ist auch im Startchancen-Programm die Stärkung multiprofessioneller Teams vorgesehen.“

Rechtsanspruch gilt ab 2026

Der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung für Kinder im Grundschulalter wurde 2021 im Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) geregelt, um Teilhabechancen von Kindern zu verbessern und um Familien in der Organisation ihres Alltags besser zu unterstützen. Ab dem Schuljahr 2026/27 gilt der Rechtsanspruch für Kinder ab der ersten Klasse. Danach geht es schrittweise weiter, bis im Schuljahr 2029/30 alle Kinder der Klassenstufen eins bis vier einen Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung haben.

Der Bund beteiligt sich mit rund 3,5 Milliarden Euro an den Investitionskosten und ab 2026 auch an den Betriebskosten. Die Mittel für die Betriebskosten steigen ab 2030 auf jährlich 1,3 Milliarden Euro.

JugendPolitikTage 2023 Bundesregierung antwortet auf Empfehlungen der JugendPolitikTage

Das Foto zeigt Lisa Paus bei der Eröffnung der JugendPolitikTage in Berlin
"Politik ohne Jugend ist wie Gegenwart ohne Zukunft": Lisa Paus und Olaf Scholz bei den vierten JugendPolitikTagen in Berlin© Jugendpresse Deutschland/Moritz Heck

Politische Entscheidungen, die heute getroffen werden, haben Auswirkungen auf die junge Generation. Daher haben sich im Mai 2023 rund 900 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 27 Jahren auf den JugendPolitikTagen in Berlin mit unterschiedlichen jugendpolitischen Themen auseinandergesetzt. Die JugendPolitikTage boten verschiedene Diskussionspanels und Workshops mit Themen wie Frieden in Europa, psychische Gesundheit, Jugendbeteiligung, sexuelle Selbstbestimmung oder nachhaltige Klimapolitik. 

Bundesjugendministerin Lisa Paus: "Die JugendPolitikTage haben eindrucksvoll gezeigt: Junge Menschen haben klare Vorstellungen und wollen sich einbringen. Ihre Vorschläge, wie beispielsweise die altersunabhängige Wertschätzung von Engagement für die Gesellschaft oder mehr Kassensitze für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, um die mentale Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger zu stützen, habe ich in unsere interministerielle Arbeitsgruppe 'Jugend' eingebracht. Sie helfen uns, die Jugendstrategie der Bundesregierung kontinuierlich weiterzuentwickeln. Einen besonderen Fokus haben wir während der JugendPolitikTage 2023 auf Kinder- und Jugendbeteiligung gelegt. Auch die Ergebnisse aus diesem Themenfeld nutzen wir für unseren Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung - damit die Partizipation junger Menschen in Deutschland wirksam gestärkt wird."


Ein besonderer Fokus lag auf der Frage, wie junge Menschen wirksamer an politischen Entscheidungen beteiligt werden können. In 36 Arbeitsgruppen formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Anliegen zu den unterschiedlichen Handlungsfeldern. Die Bundesregierung geht in einer nun veröffentlichten Stellungnahme darauf ein. Darin antwortet sie detailliert auf die vielfältigen Empfehlungen der Arbeitsgruppen.

Bundesregierung will Kinder- und Jugendbeteiligung stärken

Die JugendPolitikTage finden alle zwei Jahre statt. Sie werden von der Jugendpresse Deutschland veranstaltet und durch das Bundesjugendministerium gefördert. Die JugendPolitikTage 2023 waren Teil des Nationalen Aktionsplans für Kinder- und Jugendbeteiligung zur Weiterentwicklung der Jugendstrategie der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat unter Federführung des Bundesjugendministeriums gemeinsam mit allen Ressorts 2019 die Jugendstrategie der Bundesregierung entwickelt, um die eigenständige Jugendpolitik der Bundesregierung hervorzuheben. Seit 2022 wird die Jugendstrategie durch einen Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung weiterentwickelt.

Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit Bundesprogramm fördert auch 2024 Projekte von und für junge Menschen

Drei Kinder stehen lächelnd Arm in Arm auf einem Spielplatz.
"Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit" fördert und stärkt die Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen in unserer Gesellschaft© Andi Weiland / DKJS

Das Bundesjugendministerium wird mit dem Bundesprogramm "Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit" die Kinder- und Jugendbeteiligung noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Das bewährte Programm soll 2024 weiterhin jungen Menschen ermöglichen, ihre Lebenswelten aktiv mitzugestalten und zu verändern. Dafür stehen in diesem Jahr sieben Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. 

Bundesjugendministerin Lisa Paus: "Ob Fußballturnier, Jugendkulturfestival, Escape Game oder Gemeinschaftsgarten: Ich freue mich, dass wir das Bundesprogramm 'Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit' 2024 fortsetzen können. Das Programm wurde weiterentwickelt: Noch mehr als im Vorjahr liegt der Fokus auf Kinder- und Jugendbeteiligung. Junge Menschen planen, beantragen und verwirklichen ihre Vorhaben in Eigenregie. So stärken wir das Recht auf Beteiligung." 

Kinder und Jugendliche sollen befähigt werden, ihre Bedürfnisse und Wünsche selbst zu kommunizieren. Das Ziel des Zukunftspakets ist es, sie dabei zu unterstützen, ihre Ideen in die Realität umzusetzen. Denn junge Menschen können und wollen sich beteiligen und mitmachen. Davon profitieren natürlich diejenigen, die aktiv Projekte entwickeln und umsetzen, aber vor allem auch junge Menschen in ihrer Umgebung. Sie können mit dem Zukunftspaket neue Interessen entwickeln und Freizeitangebote ausprobieren.

Interessierte können sich digital informieren

Das Bundesprogramm fördert Projekte, die Kinder und Jugendliche auf Basis eigener Ideen inhaltlich selbst planen und umsetzen. Seit dem 15. Februar können sich Kinder und Jugendliche dafür über die Website des Zukunftspakets für digitale Sprechstunden anmelden. In den Sprechstunden beantworten die Beraterinnen und Berater der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) alle Fragen zum Zukunftspaket. Sie erklären, wie und wofür junge Menschen Fördermittel beantragen können und wie sie einen Träger finden.

Anschließend füllen die Kinder und Jugendlichen einen Steckbrief zu ihrer Projektidee aus. In einem weiteren Beratungstermin unterstützt das Team der DKJS die jungen Menschen dabei, ihren Steckbrief fertigzustellen und ihren Antrag vorzubereiten. Anträge können junge Menschen seit dem 22. Februar 2024 gemeinsam mit einem Träger - zum Beispiel einem Jugendzentrum oder einem Sportverein - bei der Servicestelle "Das Zukunftspaket" einreichen. Die Prüfung und Bewilligung der Anträge erfolgt sukzessiv in der zeitlichen Reihenfolge des Antragseingangs.

Um eine angemessene Verteilung der bewilligten Projekte im Bundesgebiet zu gewährleisten, gibt es in der ersten Antragsphase bis zum 15. April 2024 Länderkontingente: Innerhalb dieser Kontingente werden die Projektmittel im Windhundverfahren vergeben. In der zweiten Antragsphase ab dem 15. April 2024 ist die Länderkontingentierung aufgehoben.

Programm stärkt Demokratiekompetenz 

"Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit" wurde 2023 erstmals umgesetzt und sehr gut angenommen: Mehr als 37.000 Kinder und Jugendliche planten und gestalteten gemeinsam mit Trägern und Kommunen über 2.400 Projekte und Angebote, an denen fast 465.000 Kinder und Jugendliche teilnahmen. Die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Evaluation zeigen, dass das Bundesprogramm die Selbstwirksamkeit, Motivation und Demokratiekompetenz von Kindern und Jugendlichen gestärkt hat und Impulse zur Förderung und Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung setzen konnte. 

Europas größter Jugendhilfegipfel Jetzt für den 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag anmelden

Logo des 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag mit Motto: "Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!"
Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag findet zum 18. Mal statt© Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag

Der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) findet vom 13. bis 15. Mai 2025 in Leipzig statt. Unter dem Motto: "Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!" stehen die über 22 Millionen jungen Menschen in Deutschland im Mittelpunkt. Bis zum 3. Mai 2024 können Anmeldungen für die Fachmesse und Veranstaltungsvorschläge für den Fachkongress eingereicht werden. Es werden 30.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

Bundesjugendministerin Lisa Paus: "Wer sich als Teil einer Gesellschaft fühlt, sagt 'Ja' zu dieser Gesellschaft. Wenn der Wunsch nach Teilhabe hingegen enttäuscht wird, trägt das dazu bei, dass sich Menschen von der Demokratie abwenden. Um besonders die Teilhabe junger Menschen zu fördern, sind viele gesellschaftliche Kräfte aktiv. Der Beitrag der Kinder- und Jugendhilfe ist dabei immens, insbesondere in der frühkindlichen, außerschulischen und politischen Bildung. Gleichzeitig ist das Motto des 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages 'Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!' vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungen für unsere Demokratie brandaktuell. Junge Menschen wachsen unter ganz verschiedenen Bedingungen auf, sie haben vielfältige Interessen und gehen unterschiedliche Wege. Das gute Aufwachsen von allen jungen Menschen - auch in Krisenzeiten - steht im Zentrum meiner Arbeit als Bundesjugendministerin. Ich freue mich auf den 18. DJHT in Leipzig - ein wichtiges Signal für Demokratie und Teilhabe!"

Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag 

Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag ist der größte europäische Fachkongress mit Fachmesse im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ bietet er alle drei bis vier Jahre ein bundesweites und zentrales Diskussions- und Fortbildungsforum für Politik, Verwaltung und vor allem für die Fachpraxis. Das Bundesjugendministerium ist neben dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Stadt Leipzig Förderer für dieses Großevent. 

Jugendwettbewerb Jetzt für den Deutschen Jugendfotopreis 2024 bewerben

Banner des Deutschen Jugendfotopreises 2024 mit dem Motto:
In diesem Jahr steht der Jugendfotopreis unter dem Motto "#OK BOOMER,!?"© Deutscher Jugendfotopreis

Der Deutsche Jugendfotopreis zeichnet seit über 60 Jahren die besten Fotos von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre aus. Der Wettbewerb wird vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum mit Unterstützung des Bundesjugendministeriums durchgeführt. Ziel ist es, junge Fototalente zu entdecken, zu fördern und sie bei der Entwicklung der Fotografie als eine persönliche und künstlerische Ausdrucksform zu unterstützen.

Interessierte können sich noch bis zum 1. März auf der Website des Jugendfotopreises bewerben. Auf die Gewinnerinnen und Gewinner warten Preise im Gesamtwert von 11.000 Euro. Die Preisverleihung findet dann am 14. September in Düsseldorf statt.

Dialog der Generationen steht im Fokus

Eingereicht werden können unterschiedlichste Formate - ob Schnappschuss, Fotoreportage oder Collage - in drei Kategorien: freie Themenwahl, Experimente und das Jahresthema. Dieses lautet in diesem Jahr "#OK BOOMER,!?" und lädt dazu ein, sich mit dem Dialog der Generationen auseinanderzusetzen. Wie blicken junge Menschen auf die Baby-Boomer-Generation? Was können sie von ihr lernen? Was würden sie vielleicht anders machen? Wie sollten die Generationen angesichts all der Herausforderungen miteinander umgehen? Fragen, die fotografisch auf vielfältige Weise in den Blick genommen werden können.

Bildungsgerechtigkeit Chancengleichheit durch Bildung weiter vorantreiben

Lisa Paus und Moderator Manuel Hartung im Gespräch.
Lisa Paus zu Gast beim Podiumsgespräch: "(Kein) Aufstieg durch Bildung?" an der Bucerius Law School in Hamburg© Jannik Matern/ Bucerius Law School

Am 24. Januar hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus in Hamburg an einer Podiumsdiskussion teilgenommen, um über die Verwirklichung von Chancengleichheit für Kinder und den Aufstieg durch Bildung zu sprechen. Die Veranstaltung fand im Rahmen des interdisziplinären Projekts "Bildung ist Bürgerrecht" der ZEIT-Stiftung Bucerius und der Bucerius Law School statt.

Lisa Paus: "Bildung ist mehr als Schule. Bildung findet in der Familie als erstem Bildungsort statt, aber auch in der Kindertagesbetreuung und in der Ganztagsbildung und -betreuung für Grundschulkinder. Der Bund hat seit 2008 mehr als sechs Milliarden in die frühkindliche Bildung investiert. Er unterstützt zudem Länder und Kommunen in den kommenden Jahren mit weiteren Milliarden beim Ganztagsausbau für Kinder im Grundschulalter."

Noch immer besteht in Deutschland ein enger Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf. Wer einmal von Armut betroffen ist, findet über Generationen hinweg nur schwer aus ihr raus. Das hat unmittelbare Folgen für Gesellschaft und Demokratie. Bildung hat eine zentrale Rolle beim Ausgleich bestehender Benachteiligungen. Gelingende Lebensführung und soziale Integration bauen auf Bildungsprozessen auf, die nicht nur in der Schule, sondern auch in Familien, Kindertageseinrichtungen, Jugendarbeit und beruflicher Bildung stattfinden.  

Die Bundesregierung investiert mit dem KiTa-Qualitätsgesetz rund vier Milliarden Euro in die Qualität von Kitas und Kindertagespflege. Im Rahmen des Investitionsprogramms Ganztagsausbau wird den Ländern rund drei Milliarden Euro an Finanzhilfen für Investitionen bereitgestellt. Zudem ist im Ganztagsförderungsgesetz geregelt, dass ab dem Schuljahr 2026/27 stufenweise ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder der Klassenstufen 1 bis 4 eingeführt wird. Ab 2026 wird der Bund sich auch an den laufenden Kosten für den Ganztagsausbau beteiligen.

Monitoringbericht 2023 Kindertagesbetreuung durch Bundesförderung weiter verbessert

Zwei Kinder spielen zusammen in einem Wohnzimmer
Mehr Qualität in der Kinderbetreuung© BMFSFJ

Am 10. Januar hat das Bundesfamilienministerium den vierten Monitoringbericht zum KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz (KiQuTG) für das Jahr 2022 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, welche Fortschritte für mehr Qualität und Teilhabe seit Inkrafttreten des KiQuTG im Jahr 2019 erzielt wurden. So konnten unter anderem der Personalausbau fortgesetzt und der Personalschlüssel verbessert werden.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie und mit dem Wissen um die Schlüssel-Bedeutung frühkindlicher Bildung sind Investitionen im Kita-Bereich so wichtig wie nie. Darum leisten wir mit dem KiTa-Qualitätsgesetz einen entscheidenden Beitrag für die Weiterentwicklung der Qualität in der frühkindlichen Bildung - ein zentrales Element, wenn es darum geht, Bildungserfolg und familiäre Herkunft zu entkoppeln. Damit setzt das Bundesfamilienministerium ein wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um. Der vierte Monitoringbericht weist auf, dass unsere Maßnahmen einen Beitrag dazu leisten - beispielsweise beim Personal-Kind-Schlüssel - positive Wirkungen zu erzielen und die Qualität in den Kitas zu verbessern. Klar ist aber: Auch über 2024 hinaus gibt es Handlungsbedarf. Ich werde mich weiter dafür engagieren, dass die Qualität in den Kitas noch hochwertiger wird und wir die Unterschiede zwischen den Bundesländern weiter abbauen."

Zahl der pädagogischen Fachkräfte ist gestiegen

Der Monitoringbericht zeigt positive Entwicklungen für die rund 60.000 Kindertageseinrichtungen in Deutschland:

  • Bundesweit haben sich die Personal-Kind-Schlüssel verbessert. Sie beschreiben die Anzahl der betreuten Kinder im Verhältnis zu einer pädagogischen Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung. Für Kinder im Alter von unter drei Jahren lagen sie in 2022 bei 1:4,0 und für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt bei 1:7,8. Seit 2019 hat sich der Personal-Kind-Schlüssel für Kinder im Alter von unter drei Jahren um -0,3 und für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt um -0,5 verbessert. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch Maßnahmen im Rahmen des KiQuTG. Elf Länder haben in die Personalsituation investiert, indem sie zum Beispiel die Personalausstattung für verlängerte Betreuungszeiten oder in sozial benachteiligten Regionen verbessert, den Personal-Kind-Schlüssel erhöht oder den Fachkräften Zeit für mittelbare pädagogische Tätigkeiten eingeräumt haben.
  • Der Personalausbau in der Kindertagesbetreuung wurde fortgesetzt: Zum Stichtag 1. März 2022 arbeiteten bundesweit mehr als 683.000 pädagogisch tätige Personen in Kindertageseinrichtungen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 3,3 Prozent, seit 2019 um 12 Prozent. Auch die Zahl der Ausbildungsanfängerinnen und Ausbildungsanfänger lag im Schuljahr 2021/2022 mit insgesamt gut 74.500 um rund 2 Prozent höher als im Vorjahr. Im Vergleich zum Schuljahr 2018/2019 begannen knapp 5.000 Personen mehr eine Ausbildung im Bereich der frühkindlichen Bildung, was einem Plus von 7 Prozent entspricht. Insgesamt haben elf Länder im Rahmen des KiQuTG Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -qualifizierung ergriffen. 
  • Leitung in der Kindertagesbetreuung hat weiter an Bedeutung gewonnen: Der Anteil der Einrichtungen mit Leitungsressourcen ist im Jahr 2022 erneut angestiegen und erreichte bundesweit 92,9 Prozent. Der Anteil der Einrichtungen ohne ausgewiesene Leitungskraft betrug dementsprechend 7,1 Prozent (2021: 7,4 Prozent). Seit 2019 sank der Anteil der Einrichtungen ohne ausgewiesene Leitungskraft um 2,2 Prozentpunkte. Sieben Länder setzten im Zuge des KiQuTG Maßnahmen zur Stärkung der Kita-Leitung um.

Weiterhin Unterschiede zwischen den Bundesländern 

Gleichzeitig zeigt der Bericht, dass es nach wie vor große Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. So lagen die Personal-Kind-Schlüssel für Kinder unter drei Jahren im Jahr 2022 auf Länderebene zwischen 1:3,0 und 1:5,8. Die Spannweite der Personal-Kind-Schlüssel zwischen den Ländern hat sich also seit 2019 nicht verringert.

Qualitätsentwicklungsgesetz soll bundesweite Standards schaffen

Zur langfristigen Weiterentwicklung der Qualität sieht der Koalitionsvertrag vor, das KiTa-Qualitätsgesetz zu einem Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards weiterzuentwickeln. Dabei sollen die Qualitätsbereiche Verbesserung des Betreuungsschlüssels, sprachliche Bildung und Förderung sowie ein bedarfsgerechtes Ganztagsangebot im Vordergrund stehen. Um Vorschläge für das Qualitätsentwicklungsgesetz zu erarbeiten, hat im August 2022 ein gemeinsamer Prozess des Bundesfamilienministeriums und der Länder auf Fachebene unter enger Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände begonnen. Er wird durch einen Fachdialog begleitet.

Gleichzeitig sind weitere Anstrengungen zur Gewinnung und Sicherung von pädagogischen Fachkräften erforderlich. Dies ist eine wesentliche Grundlage dafür, dass die Kindertagesbetreuung weiterhin bedarfsgerecht ausgebaut werden kann und sich die Qualität in den Kindertageseinrichtungen, insbesondere auch die Personal-Kind-Schlüssel, weiter verbessern können. Bund, Länder und Kommunen entwickeln daher gemeinsam eine Strategie zur Gewinnung von Fachkräften für den Erzieherberuf.

Das KiTa-Qualitätsgesetz

Das KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz (KiQuTG) ist am 1. Januar 2019 in Kraft getreten. Es wurde mit dem Ersten Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung, dem sogenannten Gute-KiTa-Gesetz, geschaffen. In den Jahren 2019 bis einschließlich 2022 setzte es den Rahmen für die Unterstützung der Länder bei der Verbesserung der Kita-Qualität mit Bundesmitteln. Zum 1. Januar 2023 wurde das KiQuTG durch das Zweite Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung, das sogenannte KiTa-Qualitätsgesetz, geändert und inhaltlich weiterentwickelt, sodass die Länder auch in den Jahren 2023 und 2024 vom Bund unterstützt werden.

Beteiligungsprozess abgeschlossen Kinder- und Jugendhilfe inklusiv gestalten

Lisa Paus unterhält sich mit einer Gruppe von Personen in einem Konferenzraum
Lisa Paus im Gespräch mit Teilnehmenden der Abschlusskonferenz© Barbara König

Mit einer Abschlusskonferenz ist am 19. Dezember der breit angelegte Beteiligungsprozess "Gemeinsam zum Ziel: Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe!" zu Ende gegangen. Mehr als 200 Teilnehmende aus Praxis und Wissenschaft der Kinder- und Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe und der Gesundheitshilfe sowie von Bund, Ländern und Kommunen diskutierten und bilanzierten auf der Konferenz die Ergebnisse des Prozesses. Bundesjugendministerin Lisa Paus hatte den Prozess im Juni 2022 gestartet.

Inklusive Lösung muss Lebenswirklichkeit abbilden

Im Beteiligungsprozess wurden zentrale Grundlagen für die gesetzliche Ausgestaltung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe erarbeitet. Alle Leistungen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sollen unter dem Dach der Kinder- und Jugendhilfe zusammengeführt werden. Darüber hinaus haben Expertinnen und Experten in eigener Sache in einem Selbstvertretungsprozess die Perspektiven ihrer Lebenswirklichkeit eingebracht. 

Es geht dabei um rund 360.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland mit einer seelischen, geistigen oder körperlichen Behinderung. Bislang sind nur die rund 100.000 Kinder mit einer seelischen Behinderung im Kinder- und Jugendhilferecht erfasst. Die rund 260.000 Kinder mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung werden derzeit nicht durch das Kinder- und Jugendhilferecht, sondern durch die Eingliederungshilfe oder die sogenannten "Behindertenhilfe" abgesichert. 

Diese Trennung nach der Art der Behinderung wird der Lebensphase Kindheit und Jugend nicht gerecht. Die Entwicklungsdynamik macht eine trennscharfe Unterscheidung der Bedarfslagen unmöglich. Die Folge sind Definitions- und Abgrenzungsprobleme, die zu Zuständigkeitskonflikten und einem hohen bürokratischen Aufwand bis zur Leistungserbringung führen. Eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe überwindet diese Schwierigkeiten.

Lisa Paus: "Wichtig sind mir echte Verbesserungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Es geht darum die unterschiedlichen Interessen klug abzuwägen und die Stellschrauben so zu justieren, dass am Ende ein stimmiges Gesamtkonzept für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe steht - mit Verbesserungen für die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien, ohne die Beteiligten zu überfordern."

Die gesetzlichen Grundlagen zur Umsetzung der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe sollen in dieser Legislaturperiode verabschiedet und der Umsetzungsprozess in der Praxis bis zum 1. Januar 2028 abgeschlossen werden.

Fußball-Europameisterschaft Lisa Paus: EURO 2024 fördert den Dialog junger Menschen über Europa

Bild von Lisa Paus
Lisa Paus besucht die Bildungsinitiative #TeamEuropa beim Verein Lernort Station in Hamburg© Leonie Hork

Im Vorfeld der Gruppenauslosung zur UEFA Euro 2024 in Hamburg hat Bundesjugendministerin Lisa Paus am 2. Dezember an der Diskussionsveranstaltung "Fußball für Europa" teilgenommen. Dort diskutierte sie mit Jugendlichen über Demokratie und Vielfalt. Die Veranstaltung im Volksparkstadion fand im Rahmen der Bildungsinitiative #TeamEuropa des Vereins Lernort Stadion statt. 

Am Abend vertrat Lisa Paus die Bundesregierung bei der Gruppenauslosung für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in der Elbphilharmonie - musikalisch begleitet von den Jugendensembles des Deutschen Musikrates, die vom Bundesjugendministerium gefördert werden.

Lisa Paus: "Die Fußball-Europameisterschaft im nächsten Jahr in Deutschland bietet eine einmalige Gelegenheit, um Kinder und Jugendliche zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Europa anzuregen. Es freut mich daher sehr, dass Lernort Stadion mit Unterstützung meines Hauses Beteiligungsprojekte und Projekttage unter dem Titel #TeamEuropa in den Lernzentren der Gastgeberstädte anbieten wird. Junge Menschen, überwiegend aus sozial benachteiligten Verhältnissen, können sich dort ausgiebig mit europäischen Werten und vielen weiteren Aspekten rund um das Thema Europäische Identität beschäftigen. Die Bildungsprojekte in den Fußballstadien von Lernort Stadion leisten damit einen ganz wichtigen Beitrag dazu, Distanzen zu überwinden und den friedlichen und demokratischen Zusammenhalt von Menschen zu fördern."

Die Bildungsinitiative #TeamEuropa wird vom Bundesjugendministerium gefördert, mit 114.500 Euro im Jahr 2023 und 139.000 Euro im Jahr 2024. Zwischen Juni 2023 und Juli 2024 finden in den zehn Austragungsstädten der UEFA EURO 2024 niedrigschwellige und partizipative Workshops zum Thema europäische Identität statt. Zielgruppe sind sozial benachteiligte Jugendliche.

Jugendensembles musizieren bei Endrundenauslosung der EURO 2024

Die abendliche Endrundenauslosung der UEFA EURO 2024, an der Bundesjugendministerin Lisa Paus teilnahm, wurde musikalisch begleitet von den Jugendensembles des Deutschen Musikrates - einem Auswahlensemble aus dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor. Sie traten gemeinsam mit Jonas Kaufmann und David Garrett auf. Die Ensembles werden vom Bundesjugendministerium gefördert und repräsentieren die Spitzenförderung des Deutschen Musikrates. 

Lernort Station e.V.

Die Faszination des Fußballs macht Stadien zu besonderen Orten, um Kinder und Jugendliche zu erreichen, die sonst nur schwer zu erreichen sind. Der Lernort Stadion e.V. bietet in Kooperation mit Bundesligavereinen an 27 Lernorten in 23 Städten Bildungsarbeit zu Themen wie Rassismus, Demokratie, Nachhaltigkeit und Teamgeist an.

Fachkonferenz "Armutsprävention vor Ort" Gemeinsam Kinderarmut bekämpfen

Auf Einladung der Nationalen Koordinatorin für Kinderchancen, Ekin Deligöz, und des Bundesfamilienministeriums trafen sich am 30. November und 1. Dezember Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Ländern, Bund und zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Fachkonferenz "Armutsprävention vor Ort". Im Mittelpunkt stand die Entwicklung gemeinsamer Strategien und wirksamer Instrumente zur Bekämpfung von Kinderarmut.

Ekin Deligöz: "Kinderarmut und insbesondere ihre Folgen betreffen mehr als die Frage der finanziellen Absicherung. Familien brauchen unterstützende Strukturen und Angebote vor Ort. Das heißt unter anderem Zugang zu frühkindlicher Bildung und Betreuung, Rückzugsorte, um ungestört Hausaufgaben zu erledigen und niederschwellige Angebote der Gesundheitsförderung. Als Orte der Daseinsvorsorge leisten Kommunen bereits jetzt wertvolle Arbeit. Gemeinsam wollen wir zukünftig noch bessere präventive Strukturen vor Ort schaffen. Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Chancen beim Start ins Leben zu geben."

Bund unterstützt Kommunen bei der Armutsprävention

Vor Ort sorgt die kommunale Armutsprävention für bessere Chancen beim Start ins Leben. Viele Kommunen und Bundesländer können bereits von guten Beispielen berichten: von der Jugendhilfeplanung bis hin zu Präventionsketten. In sechs verschiedenen Workshops wurden diese als Best-Practice-Beispiele auf der Konferenz diskutiert und weitergedacht. Darüber hinaus wurde über integrierte Ansätze kommunaler Armutsprävention gesprochen.

Denn um Kindern und Jugendlichen die Chance auf ein sorgenfreies Aufwachsen zu ermöglichen, bedarf es eines Ineinandergreifens aller verantwortlichen Ebenen. Der Bund ist sich der großen Bedeutung von integrierten Ansätzen der Armutsprävention bewusst. Daher leistet er mit der Konferenz im Rahmen des Nationalen Aktionsplans "Neue Chancen für Kinder in Deutschland" wichtige Unterstützung für Kommunen und bringt sie mit Ländern, Wissenschaft, Bundesressorts und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammen. 

Jörg Freese, Beigeordneter des Deutschen Landkreistages: "Die Kommunen haben die Prävention der Armut fest im Blick. Sie verantworten wesentliche soziale Leistungen und bieten niedrigschwellige Zugänge zu Bildungsleistungen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern. Dafür arbeiten wir eng mit allen föderalen Ebenen zusammen."

Kerstin Petras vom Programm "Präventionsketten Niedersachsen": "Der NAP kann hier einen wichtigen Beitrag leisten und alle Ebenen zusammenbringen. Die Kinder und Familien, und hier insbesondere die verletzlichsten, armutserfahrenen von ihnen, haben die öffentliche Aufmerksamkeit, Anerkennung und auch einen entsprechenden Ressourceneinsatz gerade in diesen Zeiten dringend nötig."

Ergebnisse fließen in den Fortschrittsbericht der EU ein

Als zentrales Arbeitsgremium wurde Ende September der NAP-Ausschuss ins Leben gerufen. Unter Beteiligung von Bund, Ländern, Kommunen, der Zivilgesellschaft und Wissenschaft begleitet er die Umsetzung des Aktionsplans - sei es in Workshops zu Maßnahmen und Monitoring oder als Begleitgruppe "Kommunale Armutsprävention", in der Zivilgesellschaft und kommunale Praxis ihre Expertise einbringen können. Diese wird zusammen mit den Ergebnissen der Fachkonferenz "Armutsprävention vor Ort" in den ersten Fortschrittsbericht an die EU einfließen, der 2024 erstellt wird.

Hospiz- und Palliativversorgung Kurzfilm beantwortet Fragen zur Versorgung schwerstkranker Kinder

Wenn ein Kind lebensbedrohlich erkrankt ist, beginnt für die betroffenen Familien eine Zeit großer Ungewissheit. Die Suche nach der genauen Krankheitsursache erweist sich nicht selten als sehr langwierig. Und selbst wenn die Erkrankung näher bestimmt werden kann, herrscht oft große Unsicherheit über den Krankheitsverlauf und mögliche Heilungschancen.

Mithilfe eines Kurzfilms sollen künftig mehr Menschen über die Angebote der Hospizarbeit und Palliativversorgung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene informiert werden. Der Film zeigt anschaulich, wann und in welcher Form die Angebote von den betroffenen Familien genutzt werden können. 

Lisa Paus: "In Deutschland leben rund 100.000 junge Menschen mit lebensbedrohlichen und lebensverkürzenden Erkrankungen. Den größten Teil ihrer Versorgung schultern ihre Familien. Es liegt in unserer Verantwortung, sie zu entlasten, wo es nur geht. Leider ist vielen Betroffenen und ihrem Umfeld das vorhandene Unterstützungssystem noch nicht bekannt. Der Film hilft, diese Informationslücke zu schließen. Mitfühlend, klar und verständlich."

Film ist in mehreren Sprachen verfügbar

Mit dem Erklärfilm sollen nicht nur betroffene Familien erreicht werden, sondern alle Menschen, die mit schwerkranken Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen. Dies können Lehrkräfte, aber auch Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten sein. Er wurde in Deutsch, Englisch, Türkisch, Hocharabisch und Ukrainisch veröffentlicht. Weitere Sprachen werden folgen.

Der bildhaft und verständlich gestaltete Kurzfilm entstand im Rahmen eines Projekts zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland" unter der Leitung von Prof. Dr. Boris Zernikow am Kinderpalliativzentrum Datteln der Universität Witten/Herdecke. Beteiligt waren zudem der Deutsche Kinderhospizverein, der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband, der Bundesverband Kinderhospiz und die Deutsche KinderPalliativStiftung. Die Produktion wurde vom Bundesfamilienministerium gefördert.

Lebensqualität verbessern und Familien entlasten

In Deutschland gibt es ein umfassendes Unterstützungssystem für die betroffenen Kinder und ihre Familien. Kinderkliniken, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie ambulante Kinderkrankenpflegedienste übernehmen meist die medizinische Betreuung. Zusätzlich können die Familien aber ab Krankheitsbeginn auch die Angebote der Kinder- und Jugendhospizarbeit sowie der pädiatrischen Palliativversorgung nutzen.

Ein zentrales Ziel ist es, die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Familien zu verbessern und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erhalten. Dies wird erreicht durch individuelle Begleitung und Entlastung im Alltag, durch unterstützende Gespräche und nicht zuletzt auch durch die Linderung leidvoller Krankheitssymptome.

Erfolgreich, männlich - ausgebrannt? Fachtag thematisiert psychische Erkrankungen bei Männern

Fünf Personen stehen im Halbkreis an Rednerpulten und unterhalten sich.
Diskutierten auf dem Fachtag des SKM Bundesverbandes (v.l.n.r.): Prof. Dr. Anne Maria Möller-Leimkühler von der Ludwig-Maximilians-Universität München, Michelle Horstkortte und Rüdiger Jähne vom SKM Bundesverband e.V., Klaus Jacobs vom SKM Diözesanverband Osnabrück e.V. und Moderator Tom Hegermann.© Michael Miethe

Der Sozialdienst katholischer Männer (SKM) Bundesverband widmete sich am 29. November 2023 auf seinem Fachtag "Erfolgreich, männlich – ausgebrannt?" den alarmierenden Zahlen von Depressionserkrankungen und Suiziden bei Männern. Ziel ist es, spezifische Beratungsangebote für Männer zu fördern und das Beratungsnetzwerk "Echte Männer reden" des SKM bekannter zu machen.

Auch Männer sehen sich mit Problemen und Krisen konfrontiert - im Berufsleben, in der Partnerschaft oder bei gesundheitlichen Belangen. Oft zögern sie allerdings zu lange oder nehmen gar keine Hilfe in Anspruch. Dies kann zu körperlichen und seelischen Belastungen oder Suchterkrankungen führen - und im schlimmsten Fall sogar im Suizid enden.

6805 Männer begangen 2021 Suizid

Laut SKM begingen im Jahr 2021 insgesamt 9215 Menschen Suizid - 6805 davon waren Männer. Das sind mehr als die Summe der Verkehrs-, Drogen-, AIDS-Toten und Ermordeten zusammengenommen. 65 bis 90 Prozent dieser Suizide sind auf, teils unentdeckte, Depressionen zurückzuführen.

Männer, die sich in Krisen befinden, schaden sich und anderen. Die Folgen ihres Verhaltens sind nicht nur für sie selbst, sondern auch für Angehörige und das soziale Umfeld schwerwiegend.

Im Rahmen des Fachtages sollen die Ursachen aufgezeigt und Lösungsansätze entwickelt werden. Ein wichtiger Ansatzpunkt liegt in den bestehenden stereotypen Männlichkeitsbildern, die suggerieren, Männer hätten ihre Probleme allein zu lösen. Hier soll Sozialarbeit und Beratung ansetzen, aufklären und Hilfestellung geben. Gleichzeitig will der SKM mit Vorträgen, Themen-Tischen und Diskussionsrunden gesellschaftspolitische Impulse geben, wie Männer präventiv und frühzeitig erreicht werden können.

Echte Männer reden

Mit dem Netzwerk "Echte Männer reden" bietet der SKM ein Beratungsangebot für Jungen und Männer, die sich in Problemlagen befinden. In den Beratungsgesprächen lernen Männer, die Hintergründe ihrer Krise zu verstehen und ihr Verhalten zu ändern. 

Das Bundesfamilienministerium unterstützt die Arbeit des SKM und fördert dessen Projekt zur Multiplikatorenausbildung mit dem Schwerpunkt männerfokussierter Beratung. Ziel ist es ein, flächendeckendes Netz von Jungen- und Männerberatungstellen aufzubauen und Jungen und Männer zu ermutigen, Hilfe anzunehmen.

Der SKM Bundesverband e. V.

Als Fachverband der Caritas unterstützt der SKM mit seinen über 100 Mitgliedsvereinen Menschen in Not. Seit 2015 erweitert der Verein sein Angebot der Jungen- und Männerarbeit kontinuierlich, um bedarfsgerechte Hilfs- und Beratungsangebote bereitzustellen.

Bündnis für die junge Generation Jugend in den Mittelpunkt beim Jahrestreffen der Bündnispartner

Lisa Paus mit Mitgliedern des "Bündnisses für die junge Generation" beim ersten Jahrestreffen in Berlin.
Lisa Paus mit Bündnispartnerinnen und Bündnispartnern beim ersten Jahrestreffen in Berlin. v.l.n.r: Dr. Sigrid Nikutta, Prof. Aladin El-Mafaalani, Dr. Elizabeth Beloe, Lisa Paus, Ninia LaGrande, Johannes Kirchhoff, Prof. Jutta Allmendinger. © Thomas Koehler | BMFSFJ | photothek.de

Das "Bündnis für die junge Generation" kam auf Einladung von Lisa Paus am 27. November zu seinem ersten Jahrestreffen in Berlin zusammen. Die Bündnispartnerinnen und Bündnispartner kommen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Vor 120 Mitgliedern des Bündnisses machte die Bundesjugendministerin ihre Positionen und Schwerpunkte deutlich. Sie lud die Teilnehmenden ein sich zu vernetzen.

Lisa Paus: "Das heutige Jahrestreffen zum Bündnis für die junge Generation war eine tolle Veranstaltung. Wir haben über das Erreichte gesprochen und die Chance genutzt, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir haben intensiv darüber geredet, wie die Stimmen junger Menschen besser gehört werden können. Denn das ist das Ziel des Bündnisses: die Interessen junger Menschen in den Mittelpunkt stellen und auf die Lebensrealität junger Menschen aufmerksam machen. Gleichzeitig wollen wir Anlässe für Hoffnung und Zuversicht geben. Ich bin überzeugt: Dieses Bündnis kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten."

Im "Bündnis für die junge Generation" haben sich rund 200 Persönlichkeiten aus den Bereichen Gesundheit, Sport, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Kultur, Stiftungen, Verbände sowie Politik und Verwaltung zusammengeschlossen. Der Mehrwert des Netzwerkes besteht in der Möglichkeit, sich über die Grenzen von Fachszenen hinweg gemeinsam zu engagieren und zu stärken. Für das kommende Jahr kündigte Lisa Paus zahlreiche Vorhaben des Bundesjugendministeriums mit Anknüpfungspunkten für das Bündnis und Unterstützung für Aktivitäten im Netzwerk an.

Austausch zu gesellschaftlichen Herausforderungen

Auf einem Panel mit Lisa Paus ging es unter anderem um das Vertrauen in die Demokratie, aber auch um die Fragen, wie eine alternde Gesellschaft jugendgerechter werden kann und wie Barrieren für junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte abgebaut werden können. 

An dem Panel nahmen Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Dr. Elizabeth Beloe, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Netzwerke von Migrant*innenorganisationen (NeMO), Prof. Aladin El-Mafaalani, Soziologe und Mitglied im Bundesjugendkuratorium, Johannes Kirchhoff, Mitglied im Jugendpolitischen Beirat des Bundesjugendministeriums, und Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn AG, teil.

In Foren zu den Themen Bildung, Kinder- und Jugendbeteiligung, Klimakrise, Psychische Gesundheit sowie Gleichberechtigung und Teilhabe und in informellen Runden berichteten die Teilnehmenden über ihre Aktivitäten und knüpften Kontakte. Das Bündnistreffen wurde moderiert von Ninia LaGrande, Schriftstellerin, Bloggerin, Slam-Poetin und selbst Bündnismitglied.

Bundeswettbewerb MIXED UP Lisa Paus zeichnet Kulturprojekte für Kinder und Jugendliche aus

Lisa Paus sitzt mit anderen Personen auf einer Bühne und spricht in ein Mikrofon.
Lisa Paus spricht mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Wettbewerbs MIXED UP und Fachkräften der kulturellen Bildung.© BKJ | Andi Weiland

Am 23. November zeichnete Lisa Paus im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Berlin die Siegerprojekte des Bundeswettbewerbs MIXED UP aus. Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Motto "Partizipation". Er wird vom Bundesjugendministerium gemeinsam mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) durchgeführt. 

Partizipation für eine jugendgerechte und inklusive Gesellschaft fördern

Teil der Veranstaltung war eine Talkrunde, bei der sich die Bundesjugendministerin mit den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Fachkräften der kulturellen Bildung darüber austauschte, wie wichtig es ist, Kindern und Jugendlichen Gehör zu verschaffen und wie dies in Projekten der kulturellen Bildung gelingen kann. 

Lisa Paus: "Gelungene Kinder- und Jugendpartizipation nimmt die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen ernst und sucht nach geeigneten Formaten der Zusammenarbeit. Darum sind unsere Partner der kulturellen Bildung unverzichtbar, um eine jugendgerechte und inklusive Gesellschaft zu gestalten. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass sich junge Menschen in ihrer Einzigartigkeit, Vielfalt und all ihren Talenten entwickeln können."

Herausragende Beispiele für die Beteiligung junger Menschen

Die von einer Jury ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs MIXED UP 2023 sind: 
 

  • "Creatival - Art of Nature": Ein selbstorganisierter Kultur- und Entfaltungsraum und inklusiver Safe Space von und für junge Menschen, der Engagement und Teilhabe fördert. Initiatorinnen und Initiatoren sind der Kulturladen Dresden e. V. und eine selbstorganisierte Jugendgruppe aus Dresden, die mit verschiedenen Kulturvereinen kooperieren. 
  • "FLUX - Kinderakademie: Deine Meine Unsere Räume": Ein Kooperationsprojekt aus Wetterau des Vereins zur Förderung der Zusammenarbeit von Schule und Theater in Hessen e. V., das Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im ländlichen Raum stärkt.
  • "DER BLINZELWAL - Ein inklusives Tanztheater": Von der Rosa-Parks-Grundschule in Kooperation mit dem Theater Expetition Metropolis e. V. und fünf Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin. Es ist für Kinder mit und ohne Sehbeeinträchtigung erfahrbar und macht Partizipation in einem gemeinsamen künstlerischen Prozess möglich. 

Bundesweiter Vorlesetag Lisa Paus liest in der Berliner Spreekita

Bundesjugendministerin Lisa Paus liest zusammen mit Kindern ein Buch.
Bundesjugendministerin Lisa Paus beim Vorlesen mit Kindern der Spreekita in Berlin.© Stiftung Lesen/Michael Setzpfandt

Anlässlich des Bundesweiten Vorlesetages am 17. November hat Bundesjugendministerin Lisa Paus gemeinsam mit Vertretern der Stiftung Lesen die evangelische Spreekita in Berlin besucht. Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Vorlesen verbindet!" Lisa Paus las den Kita-Kindern eine Geschichte aus der Lesemaus-Sonderausgabe "Neue kunterbunte Vorlesegeschichten" vor. Im Anschluss erhielt jedes Kind ein Lesemaus-Buch zum Vorlesen für zu Hause. 

Lisa Paus: "Vorlesen verbindet! - das Motto des diesjährigen Vorlesetags fasst es gut zusammen. Beim Vorlesen geht es nicht nur darum, zu unterhalten oder Wissen zu vermitteln. Es schafft wertvolle Verbindungen - zwischen Menschen, zu Sprache und zu Geschichten. Zum Beispiel wenn sich Kita-Kinder um eine vorlesende Erzieherin scharen. Wenn sie vorgelesene Geschichten in ihr Spiel integrieren. Oder wenn sich Kinder beim abendlichen Vorlesen an ihre Eltern kuscheln."

Lesemaus-Sonderausgabe in vielen Sprachen erhältlich

Zum zweiten Mal gibt es zum Bundesweiten Vorlesetag ein Lesemaus-Buch für alle Kinder ab 3 Jahren. Die Sonderausgabe mit dem Titel "Neue kunterbunte Vorlesegeschichten" enthält ein Vorwort von Lisa Paus. Kitas konnten das Buch kostenlos bestellen, um es an ihre Kinder zu verschenken. Es erschien in einer Auflage von 500.000 Exemplaren und ist - passend zum diesjährigen Motto des Vorlesetages - in acht weiteren Sprachen als Download erhältlich. 

Bundesweiter Vorlesetag feiert 20-jähriges Bestehen 

Der Bundesweite Vorlesetag wird jedes Jahr am dritten Freitag im November veranstaltet. Seit 2004 ist er Deutschlands größtes Vorlesefest und feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Die Aktion wurde gemeinsam von DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung ins Leben gerufen. Ziel ist es, Kinder und Erwachsene für das Vorlesen zu begeistern und die Bedeutung des Vorlesens zu unterstreichen. Mittlerweile beteiligen sich rund 800.000 Menschen in ganz Deutschland an der Aktion.

Bundesjugendministerium und Stiftung Lesen fördern gemeinsam

Gemeinsam mit der Stiftung Lesen engagiert sich das Bundesjugendministerium seit vielen Jahren für die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien. Mit den Initiativen "#medienvielfalt", "lesenmit.app" und "Vorleseideen für die Kita und Zuhause" wurden drei Projekte umgesetzt, die von der Stiftung Lesen weitergeführt werden. Zentrales Produkt der Initiativen ist neben vielfältigen Online-Angeboten für pädagogische Fachkräfte und Eltern eine Handreichung zum Thema "Sprach- und Leseförderimpulse multimedial gestalten". 

Schutz vor sexueller Gewalt Kampagne will Erwachsene zum Handeln befähigen

Lisa Paus und Kerstin Claus halten jeweils ein Plakat in den Händen.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, stellen die neue Kampagnenphase auf einer Pressekonferenz vor. © Dominik Butzmann/photothek.de

Unter dem Titel "Schieb deine Verantwortung nicht weg!" ist am 13. November die zweite Phase der Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt gestartet. Ziel ist es, Erwachsene für ihre Verantwortung zu sensibilisieren und sie auf Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam zu machen. 

Zum Auftakt stellten Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, die neue Kampagnenphase auf einer Pressekonferenz vor. 


Lisa Paus: "Mit der Kampagne appellieren wir ganz klar an das Verantwortungsgefühl von Erwachsenen. Denn ein aufgeklärtes, wachsames Umfeld schützt Kinder und Jugendliche viel besser vor Gewalt. Ich fordere jede und jeden auf: Sehen Sie hin, hören Sie zu, fragen Sie beim Kind nach! Nur mit gemeinschaftlicher Verantwortung erzeugen wir einen Schutzschirm, damit Kinder keine Opfer sexueller Gewalt werden."

Kerstin Claus: "Viel zu oft gibt es die Vorstellung, dass andere Menschen, Organisationen oder staatliche Stellen zuständig sind, wenn es um den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt geht. Das wollen wir ändern. Statt des spontanen Gedankens 'vielleicht täusche ich mich ja, wird schon nichts sein' geht es in der Kampagne darum, Verantwortung nicht wegzuschieben und Menschen zu zeigen, was sie tun können. Dafür müssen sie keine Kinderschutzexpertinnen und -experten sein, aber sich verantwortlich fühlen - und dann auch konkret wissen, wie sie handeln können. 'Ich weiß, was ich tun kann' - das ist der zentrale Schlüssel, um Kindern zu helfen. Kein Kind, kein Jugendlicher kann sich alleine schützen: 'Wir Erwachsenen sind es, die hier in der Verantwortung stehen.'"

Sexuelle Gewalt findet oft im persönlichen Umfeld statt

"Schieb deine Verantwortung nicht weg!" ist die Fortsetzung der Kampagne "Schieb den Gedanken nicht weg!", die das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit der UBSKM im vergangenen Jahr gestartet hat. In der ersten Phase wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sexuelle Gewalt Kinder und Jugendliche vor allem im persönlichen Umfeld, insbesondere in der Familie, betrifft. Auslöser war eine Forsa-Umfrage, die ergeben hatte: 85 Prozent der Befragten halten es für unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass sexualisierte Gewalt in der eigenen Familie vorkommt oder vorkommen könnte. 

Signale erkennen und Verantwortung übernehmen

Nach diesem wichtigen ersten Schritt folgt nun die nächste Phase: "Schieb deine Verantwortung nicht weg!" will vor allem Erwachsene zum Handel befähigen. Die Kampagne informiert darüber, auf welche Signale man achten sollte, wie man mit Kindern sprechen kann und wo es Hilfe- und Beratungsangebote gibt. 

Im Mittelpunkt stehen lokale Netzwerke und kommunale Initiativen, die zeigen, wie in solchen Situationen gehandelt werden kann. Sie sollen gestärkt werden. Durch die Zusammenarbeit von Fachpraxis, Politik und Zivilgesellschaft sollen nachhaltige regionale Bündnisse zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt entstehen. Die Kampagne und die bundesweiten und lokalen Aktivierungsmaßnahmen werden von zahlreichen Partnern unterstützt, wie zum Beispiel dem Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen oder dem Betroffenenrat bei der Unabhängigen Beauftragten.

Mitschnitt der Pressekonferenz ansehen:

Jungsein in unsicheren Zeiten Deutsches Jugendinstitut feiert 60-jähriges Bestehen

Lisa Paus und Prof. Dr. Sabine Walper, die einen Blumenstrauß hält.
Lisa Paus und die Direktorin des Deutschen Jugendinstituts, Prof. Dr. Sabine Walper© Jordis Schlösser/ OSTKREUZ Agentur der Fotografen GmbH

Bundesjugendministerin Lisa Paus würdigte am 7. November 2023 die Arbeit des Deutschen Jugendinstituts (DJI) auf der wissenschaftlichen Jahrestagung "Jungsein in unsicheren Zeiten". In ihrer Rede betonte Sie die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem DJI und dem Bundesjugendministerium und sprach vor rund 300 Teilnehmenden über gemeinsame Projekte und Erfolge.

Lisa Paus: "Das Deutsche Jugendinstitut ist für die Arbeit des Bundesjugendministeriums unverzichtbar. Seine punktgenauen Analysen helfen uns, die Lage von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien besser zu verstehen - und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Krieg und Krisen haben Spuren hinterlassen. Das DJI hat uns aufgezeigt, dass Essstörungen, Adipositas, Depressionen, Mediensucht bei jungen Menschen zunehmen. Darauf müssen wir Antworten finden. Deswegen habe ich das Bündnis für die junge Generation ins Leben gerufen und die "Mental Health Coaches" als Modellprojekt an über 100 Schulen in ganz Deutschland gestartet. Wir stärken junge Menschen, damit sie besser durch schwierige Zeiten kommen. Dabei ist uns das DJI seit 60 Jahren ein verlässlicher Partner."

Bundesjugendministerin Paus dankte in ihrer Rede auch Prof. Dr. Sabine Walper für ihre Bereitschaft, das DJI noch bis Ende 2024 zu leiten und damit ihren Ruhestand um ein Jahr zu verschieben. Sabine Walper ist seit Oktober 2020 Direktorin des DJI und war zuvor langjährige Forschungsdirektorin des Instituts.

Das DJI ist eines der größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute in Europa mit Standorten in München und Halle (Salle). Das Bundesfamilienministerium fördert das DJI institutionell sowie eine Vielzahl seiner Forschungsprojekte. 

Dazu gehören unter anderem die Erhebungen "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten", die DJI-Kinderbetreuungsstudie und das Projekt "Entwicklung von Rahmenbedingungen in der Kindertagesbetreuung" ebenso wie die Geschäftsstellen zum Kinder- und Jugendbericht sowie zum Familienbericht und die wissenschaftliche Begleitung des Bundesprogramms "Demokratie leben!". 

Noch bis zum 8. November diskutieren Teilnehmende aus Wissenschaft, Fachpraxis und Politik wie sich die gestiegenen Unsicherheiten und Zukunftsängste junger Menschen auf die Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland auswirken.