Equal Pay Day Dr. Franziska Giffey fordert stärkere Anstrengungen für Lohngerechtigkeit

Frauen verdienen nach Angaben des Statistischen Bundesamts 21 Prozent weniger als Männer. Gegen diese sogenannte Lohnlücke richtet sich der Aktionstag "Equal Pay Day", der am 18. März stattfindet. Das Motto dieses Jahr lautet "Transparenz gewinnt".

Bereits am 16. März fand die jährliche Aktion des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vor dem Brandenburger Tor statt. Dabei wurde die Lohnlücke in Form eines großen Eisblocks symbolisch dargestellt. Gemeinsam mit dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil brachte die neue Bundesfrauenministerin Dr. Franzsika Giffey die Lohnlücke zum schmelzen.

Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey:

"21 Prozent Lohnunterschied sind ein Skandal. Frauen haben die gleichen Rechte und Pflichten wie Männer. Trotzdem gibt es Unterschiede in der Bezahlung. Ich sage deutlich: Frauen verdienen mehr! Wir kennen die Ursachen für die Lohnlücke: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit – oft auch unfreiwillig. Deshalb ist es gut, dass das Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit jetzt endlich rasch umgesetzt wird. Frauen arbeiten oft in Berufen, die schlechter bezahlt werden und sie werden schlicht und einfach bei Lohnverhandlungen anders behandelt als Männer. Es gibt also viele Gründe, aber keine Rechtfertigung für ungleiche Bezahlung bei gleicher und gleichwertiger Arbeit."

Im Fokus von Dr. Franziska Giffey stehen besonders die Sozial- und Pflegeberufe:

"Erzieherinnen und Erzieher, Pflegerinnen und Pfleger sind knapp - auch deshalb, weil sie nicht gut bezahlt werden. Wir müssen die Arbeitsbedingungen in den sozialen Berufen verbessern. Das steht im Koalitionsvertrag, das werden wir umsetzen. Denn gute Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen sind eine Frage der Gerechtigkeit für Frauen und auch für Männer. Deshalb müssen wir das Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit bekannter machen und im Auge behalten, wie es wirkt. Denn Transparenz gewinnt!"

Lohngerechtigkeit durch Transparenz

Transparenz ist ein Schlüssel zu mehr Lohngerechtigkeit. Das im Juli 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz schreibt den Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit" ausdrücklich fest. Unternehmen und öffentlicher Dienst sollen sich mit den Ursachen der Lohnlücke auseinandersetzen. Durch mehr Transparenz in Lohn- und Gehaltssystemen soll mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern geschaffen werden. Mit dem individuellen Auskunftsanspruch, der Aufforderung zu betrieblichen Prüfverfahren und der Berichtspflicht für große Unternehmen wurden drei Instrumente für mehr Transparenz der Bezahlstrukturen eingeführt.

Das Bundesfrauenministerium wird weiter daran arbeiten, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen. Im Koalitionsvertrag ist festgelegt, dass für das Entgelttransparenzgesetz bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gezielte Beratungs- und Unterstützungsangebote für Betroffene geschaffen und zertifizierte Prüfverfahren für Unternehmen angeboten werden sollen.

Der Equal Pay Day

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage. Um auf diese Lohnlücke aufmerksam zu machen, werden am Equal Pay Day rote Schirme aufgespannt, Fahnen gehisst und Diskussionsrunden veranstaltet.

Deutschlandweit sind mehr als 1000 Aktionen geplant. Initiator des Equal Pay Day ist der Verband Business and Professional Women Germany e.V. (BPW). Das Bundesfrauenministerium fördert den Aktionstag seit 2008.