"Starke Netze gegen Gewalt" Sportvereine engagieren sich gegen Gewalt an Frauen

Elke Ferner mit den Preisträgern "Starke Netze gegen Gewalt" 2016
Elke Ferner mit den Preisträgern "Starke Netze gegen Gewalt" 2016© Tilo Wiedensohler/Camera4

Sportvereine, Kommunen und Initiativen können eine wichtige Rolle im Kampf gegen Gewalt an Frauen übernehmen. Das zeigen die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs "Starke Netze gegen Gewalt". Elke Ferner, Parlamentarische Staatsekretärin bei der Bundesfamilienministerin, würdigte auf einer Preisverleihung im Bundesfamilienministerium am 29. November die ausgezeichneten Projekte.

"Der Wettbewerb zeigt: Sie alle können vor Ort Vieles bewirken. Vorbeugen, aufklären, sich vernetzen, hinsehen und handeln und vor allem auch Hilfsangebote bekannter machen – wie das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen und die Frauenberatungsstellen, Notrufe, Frauenhäuser und Interventionsstellen vor Ort. Gewalt an Frauen und Mädchen geht alle etwas an. Diese Herausforderung hat der Deutsche Olympische Sportbund in vorbildlicher Weise angenommen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Aufklärung im Kampf gegen Gewalt. Wir brauchen die Kooperation und Vernetzung der Vereine vor Ort, denn der Kampf gegen Gewalt kann nur gemeinsam funktionieren", betonte Elke Ferner.

Der Wettbewerb "Starke Netze gegen Gewalt" wird jährlich vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgelobt. Ziel ist es, Sportvereine, Kommunen und Initiativen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu verstärkten Kooperationen anzuregen. Zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber hatten auch in diesem Jahr ihre Projekte eingereicht. Allen gemeinsam ist neben der jeweiligen Netzwerkarbeit auch die begleitende Öffentlichkeitsarbeit, um über die Ursachen von Gewalt an Frauen zu informieren und auf notwendige Hilfe- und Präventionsmaßnahmen aufmerksam zu machen.

Verliehen wurden die Preise von Elke Ferner, der DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe und der ehemaligen Boxweltmeisterin und Schirmfrau des Wettbewerbes Regina Halmich.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Den ersten mit 5000 Euro dotierten Preis erhielt der Plettenberger Turnverein 1868, der durch vielfältige Kooperationen vor Ort insbesondere die Vernetzung und die Bekanntgabe von Hilfseinrichtungen in den Vordergrund stellt.

Der zweite Preis (3000 Euro) ging an die Kampagne des St. Pauli Roller Derby (Harbor Girls). Die Plakate, die in Zusammenarbeit mit dem Frauennotruf Hamburg entwickelt wurden und ab März vier Wochen lang in ganz Hamburg unter anderem an U- und S-Bahnhöfen zu sehen waren, gaben ein sichtbares Statement gegen sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen ab.

Über den dritten Preis (2000 Euro) freute sich die Turngemeinde Tuttlingen, die mit seinem Bündnis "Laufen(d) gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" eine breite Öffentlichkeit über das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen informiert.

Zudem würdigten das Bundesfamilienministerium und der DOSB mit einem Förderpreis von 500 Euro das Engagement des Projektes Centre Talma der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit GmbH. Mit Aktivitäten rund um die Tanzaktionen zu One Billion Rising in Berlin setzt der Verein bereits seit 2013 ein starkes öffentliches Zeichen gegen Gewalt.

Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Das Bundesfamilienministerium ist Sponsor der Preisgelder und unterstützt die Aktivitäten des DOSB zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Der Sportbund hat mittlerweile eine wichtige Rolle im Kampf gegen Gewalt an Frauen eingenommen – unter anderem durch seine Angebote zu Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, die Netzwerkarbeit mit Organisationen und Behörden, Aufklärung über die Thematik Gewalt gegen Frauen und Information über Hilfseinrichtungen wie beispielsweise das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen", das kostenlos unter 08000 116 016 und www.hilfetelefon.de erreichbar ist und an Hilfeeinrichtungen vor Ort vermitteln kann.