Fachtagung zu Gründerinnen Mehr Frauen gewinnen für Unternehmensgründungen

Zwei Frauen unterhalten sich
Netzwerke und Vorbilder können Gründerinnen begleiten und ermutigen© BMFSFJ

Frauen sind bei der Unternehmensgründung deutlich unterrepräsentiert. Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) hat deshalb vom 17. bis 23. September die Fachtagung "Zwischen Megatrend und Marginalisierung - Zukunftsmodelle weiblicher Selbständigkeit in der hybriden Arbeitswelt" durchgeführt. Sie ist Teil des vom Bundesfrauenministerium geförderten Projekts "Frauen Unternehmen Zukunft", um Handlungsempfehlungen zu relevanten Zukunftsfeldern für Gründerinnen zu entwickeln.

In den Online-Veranstaltungen mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben Fachleute mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik darüber diskutiert, wie zukünftig in der Begleitung zur Unternehmensgründung die Geschlechterperspektive stärker berücksichtigt werden kann.

Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey erklärte in ihrer Videogrußbotschaft: 

"Wie kann es gelingen, Gründerinnen besser auf ihrem Weg zu unterstützen? Diese Frage ist für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben wichtig. Wir müssen Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit besser begleiten. Dafür sind Netzwerke wichtig. Mutmacherinnen und Vorbilder, die zeigen, was möglich ist und worauf es noch ankommt."

Potenziale von Frauen erschließen

In den Fachdiskussionen wurde darauf hingewiesen, dass männlich geprägte Stereotypen vom Unternehmertum ein Hindernis für die Gründungsaktivität von Frauen sind. Auch die ungleiche Aufteilung von unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern ist ein Grund dafür, dass Frauen nicht in gleichem Umfang gründen wie Männer. Ein weiteres Anliegen der Teilnehmenden war, die soziale Absicherung von (Solo-)Selbstständigen zu verbessern, weil zum Beispiel der fehlende Mutterschutz für Selbstständige die Gründungsaktivität von Frauen beeinträchtigt.

Anhand von Best-Practice-Beispielen aus den Bundesländern wurden Handlungsansätze zur Verbesserung der bestehenden Programme und Maßnahmen aufgezeigt, um die Potenziale von Frauen für Unternehmensgründungen zu erschließen.

Die Online-Sessions wurden aufgezeichnet und können im YouTube-Kanal des Projekts "Frauen Unternehmen Zukunft" abgerufen werden.

Die bundesweite gründerinnenagentur 

Um Unternehmerinnen den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern, hat das Bundesfrauenministerium gemeinsam mit dem Bundesbildungsministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium die "bundesweite gründerinnenagentur (bga)" eingerichtet. Sie bündelt Aktivitäten zur unternehmerischen Selbstständigkeit von Frauen in Deutschland und bietet branchenübergreifend Informationen und Dienstleistungen zu Gründung, Festigung, Wachstum, Start-ups und Unternehmensnachfolge an und ist mit Regionalverantwortlichen in allen 16 Bundesländern vertreten. Dort zeigt die bga Gründerinnen und Unternehmerinnen den Weg zu mehr als 500 Beratungseinrichtungen für die Erst- und Orientierungsberatung, zu rund 1300 Fachleuten für eine vertiefte Beratung sowie zu 350 Netzwerken.