Demokratie leben! Kompetenznetzwerk zur Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit stellt Arbeit vor

Stefan Zierke mit Vertreterinnen des Kompetenznetzwerks zur Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit
Der Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesfamilienministerin, Stefan Zierke, mit Rima Hanano (links), Jule Wagner (Zweite von rechts) und Onna Buchholt vom Kompetenznetzwerk zur Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit© CLAIM / Laurent Hoffmann

Das Kompetenznetzwerk zur Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit hat am 17. September in Berlin seine Arbeit gegen antimuslimischen Rassismus vorgestellt. Das Netzwerk wird als eines von 14 Kompetenznetzwerken und -zentren über das Bundesprogramm "Demokratie leben!" finanziert. Es hat zu Beginn des Jahres seine Arbeit aufgenommen. Stefan Zierke, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesfamilienministerin, betonte die Notwendigkeit und Bedeutung des Kompetenznetzwerks angesichts der zahlreichen antimuslimischen Vorfälle.

Stefan Zierke:

 "Wir haben in unserem Land ein Problem mit Ausgrenzung, mit Diskriminierung und insbesondere auch mit Rassismus gegen Musliminnen und Muslime. Diesen Erscheinungen müssen wir entschieden entgegentreten. Denn sie gefährden und beeinträchtigen nicht nur die Betroffenen, sondern auch unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Umso wichtiger ist der Einsatz des Kompetenznetzwerks zur Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit in unserem Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. Ich wünsche ihm für die weitere Arbeit viel Erfolg."

Zusammenschluss von drei Partnern

Das Kompetenznetzwerk zur Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit ist ein Zusammenschluss aus der CLAIM-Allianz, der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend (aej) und dem Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur e.V. (ZEOK). Bei der Auftaktveranstaltung des Netzwerks am 17. September fanden Fachgespräche zu den Herausforderungen in der Prävention von Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus statt sowie zu Perspektiven der muslimischen Zivilgesellschaft.

Kompetenzzentren und -netzwerke

Mit dem Start der zweiten Förderperiode des Bundesprogramms "Demokratie leben!" nahmen im Januar 14 neue Kompetenzzentren und -netzwerke ihre Arbeit auf. Sie haben unterschiedlichen Schwerpunkte und sind in den drei Handlungsbereichen Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention aktiv. Ziel ist, das Engagement für Demokratie und Vielfalt, gegen Extremismus und Menschenfeindlichkeit vor Ort besser zu bündeln.

Außerdem sind die Kompetenzzentren und -netzwerke wichtige Ansprechpartner für die Zivilgesellschaft, Verwaltung und die Modellprojekte im Bundesprogramm "Demokratie leben!" und fungieren als Bindeglied zwischen den Maßnahmen, Projekten und Initiativen.

Die Kompetenzzentren und -netzwerke engagieren sich in den folgenden Themenfeldern:

  • Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter
  • Berufliche Bildung, Ausbildung (inklusive Übergangssystem)
  • Frühkindliche Bildung und Bildung in der Primarstufe
  • Antidiskriminierung und Diversitätsgestaltung
  • Antisemitismus
  • Homosexuellen- und Transfeindlichkeit
  • Islam- und Muslimfeindlichkeit
  • Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft
  • Antiziganismus
  • Rassismus gegen schwarze Menschen
  • Islamistischer Extremismus
  • Rechtsextremismus
  • Linker Extremismus
  • Hass im Netz

Das Bundesfamilienministerium fördert sie mit einer Gesamtsumme von jährlich rund 17 Millionen Euro. 

Bundesprogramm "Demokratie leben!"

"Demokratie leben!" ist das größte Demokratieförderprogramm der Bundesregierung. Es soll Menschen stärken, die sich für ein friedliches und demokratisches Zusammenleben, gegen Extremismus, Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung vor Ort engagieren. Das Bundesfamilienministerium fördert im Jahr 2020 bundesweit mehr als 5000 Projekte und Maßnahmen mit 115,5 Millionen Euro.