Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz Handreichungen für demenzfreundliche Strukturen veröffentlicht

Tischsituation mit Händen von einem älteren Menschen mit Demenz und Memory-Karten.
Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt. Vier Handreichungen zeigen auf, wie demenzfreundliche Strukturen vor Ort weiterentwickelt werden können© BMFSFJ

Das Bundesseniorenministerium hat mit einem Bundesmodellprogramm seit 2012 den Aufbau von rund 500 "Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz" gefördert. Mit den Erfahrungen aus dieser lokalen Netzwerkarbeit und mit den Ergebnissen aus vier dazugehörigen Fachkonferenzen sind nun vier Handreichungen entstanden. Die Handreichungen informieren über Projekte, Studien und Konzepte. Ziel ist, Unternehmen, Einrichtungen und Kommunen dazu anzuregen, sich für Menschen mit Demenz und für ihre Familien zu engagieren. Die Netzwerkstelle "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" der BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. steht beratend zur Seite. Damit unterstützt das Bundesseniorenministerium die Weiterentwicklung von demenzfreundlichen Strukturen vor Ort.

Die vier Handreichungen und vier dazugehörige Dokumentationen zu Fachkongressen sind auf dieser Seite herunterladbar. Die Druckversionen können per E-Mail an info@bmfsfjservice.bund.de über das Servicetelefon des Ministeriums angefordert werden. Folgende vier Handreichungen gibt es:

Handreichung "Demenz und Krankenhäuer - Aufbau demenzfreundlicher Strukturen"

Die Versorgung von Menschen mit Demenz stellt auch Krankenhäuser vor besondere Herausforderungen. Die Handreichung "Demenz und Krankenhäuer - Aufbau demenzfreundlicher Strukturen" beleuchtet folgende Aspekte:

  • Qualifizierung des hauptamtlichen Personals
  • Übergänge (krankenhausinterne Zuständigkeiten, Aufnahme- und Entlassungsmanagement)
  • Architektonische Gestaltung von Krankenhaus-Stationen
  • Organisation/tagesstrukturierte Angebote, niedrigschwellige Betreuungen
  • Ehrenamtliche Besuchsdienste - Demenzlotsen und pflegende Angehörige

Zum Thema Demenz und Krankenhäuser fand im Mai 2017 eine Fachkonferenz statt, deren Inhalte und Ergebnisse in einer Broschüre dokumentiert worden sind.

Handreichung "Leben mit Demenz in der Kommune - vernetztes Handeln vor Ort"

Um Menschen mit Demenz eine gleichberechtigte, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist es wichtig, Sozialräume vor Ort entsprechend zu gestalten und eine Infrastruktur zu schaffen. Folgende Themen sind dazu in der Handreichung "Leben mit Demenz in der Kommune - vernetztes Handeln vor Ort" berücksichtigt:

  • Netzwerkstrukturen schaffen 
  • Sensibilisierung für das Thema Demenz
  • Unterstützungsangebote und Dienstleistungen
  • Teilhabe und inklusive Formate
  • Bürgerschaftliches Engagement
  • Integrierte Stadt-, Kreis- und Gemeindeentwicklung
  • Bedarfsanalyse und Planung

Zum Thema "Leben mit Demenz in der Kommune" fand Anfang 2018 eine Fachkonferenz statt. Die Ergebnisse und Inhalte der Konferenz können in einer Broschüre nachgelesen werden.

Handreichung "Neue Wege gehen - Unternehmen und Behörden als Partner für Menschen mit Demenz"

Für Menschen, die noch im Beruf an Demenz erkranken, und für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz sind mehrere Aspekte besonders wichtig: Verständnis für ihre Situation, Unterstützung, Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeiten und  die Anpassung des Arbeitsplatzes. Unter dem Thema "Vereinbarkeit von Pflege und Beruf" greift die Handreichung "Neue Wege gehen - Unternehmen und Behörden als Partner für Menschen mit Demenz" folgende Themen auf:

  • Von Demenz Betroffene als Mitarbeitende
  • Gesetzliche Grundlagen für die Sicherung des Arbeitsplatzes
  • Maßnahmen zur Unterstützung pflegender Angehöriger
  • Umgang mit Kundinnen und Kunden, die von Demenz betroffen sind in Banken, Geschäften und Behörden

Dazu fand im Frühjahr 2019 eine Fachtagung statt. Die Ergebnisse und Inhalte der Veranstaltung sind auf der Internetseite der Netzwerkstelle "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" zusammengestellt.

Handreichung "Öffentliche Einrichtungen als Orte gesellschaftlicher Teilhabe für Menschen mit Demenz am Beispiel der Kultur"

Für Menschen mit Demenz nimmt die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe in allen relevanten Lebens- und Gesellschaftsbereichen sukzessive ab. Kunst und Kultur sind neben Sport und Bewegung für alle Menschen wichtige Säulen in unserer Gesellschaft. Daher greift die Handreichung "Öffentliche Einrichtungen als Orte gesellschaftlicher Teilhabe für Menschen mit Demenz am Beispiel der Kultur" folgendes auf:

  • Die Bedeutung und Potenziale kultureller Teilhabe für Menschen mit Demenz
  • Das Museum als Ort der Teilhabe
  • Musikangebote als Möglichkeiten der Teilhabe
  • Wissenschaftliche Studien und gute Beispiele für zahlreiche Angebote

Ergebnisse und Inhalte der Fachkonferenz zu diesem Thema sind auf der Internetseite der Netzwerkstelle "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" zusammengestellt.

Nationale Demenzstrategie

Derzeit leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Um sie und ihre Angehörigen besser zu unterstützen, hat die Bundesregierung die Nationale Demenzstrategie (NDS) entwickelt. Ihre Umsetzung ist am 23. September gestartet. 160 konkrete Maßnahmen sind in den kommenden Jahren geplant.