Gutes Aufwachsen mit Medien Dr. Katarina Barley besucht Computerspiele-Messe Gamescom

Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley hat am 23. August die Gamescom besucht. In Köln informierte sie sich auf der weltweit größten Messe für Video- und Computerspiele über aktuelle Entwicklungen auf dem digitalen Spielemarkt und diskutierte mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Games-Branche, der Vorsitzenden der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Martina Hannak-Meinke, der USK-Geschäftsführerin Marie-Blanche Stössinger und dem YouTuber und Let’s Player PietSmiet über Medienkompetenz und die Zukunft des Jugendmedienschutzes in Deutschland.

Dr. Katarina Barley:

"Wir brauchen einen Jugendmedienschutz, der die Herausforderungen digitaler Medien in den Blick nimmt. Wer nur auf die Verantwortung der Eltern verweist, macht es sich zu einfach. Die Anbieter digitaler Inhalte müssen die Eltern dabei unterstützen, ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kindern gerecht zu werden. Eltern einen guten Schutz für ihre Kinder anbieten zu können, ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Wettbewerbsvorteil."

Novellierung des Jugendschutzgesetzes

Im Jugendmedienschutz geht es heute nicht mehr nur um Medieninhalte, sondern auch um Vorsorge und Intervention bei Kommunikationsrisiken. Zudem brauchen Eltern einheitliche und nachvollziehbare Alterskennzeichen. Medienanbieter müssen Verantwortung übernehmen, in dem sie das Schutzbedürfnis von Kindern und Jugendlichen in der Konfiguration ihrer Angebote mit berücksichtigen.

Regelungen zu diesen Punkten sind bereits im Entwurf für eine Modernisierung des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) enthalten, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in dieser Legislaturperiode vorgelegt hat. Die JuSchG-Novelle sieht einen umfassenden Ansatz vor, der Kinder und Jugendliche, ihre Integrität und ihre Persönlichkeitsentwicklung in das Zentrum rückt. Gleichzeitig geht es darum, die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an digitalen Medien zu sichern und Kompetenz und Chancengerechtigkeit zu fördern.

"Dazu verpflichtet uns nicht nur das Grundgesetz, sondern auch die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Jetzt geht es darum, dass alle Akteure in Bund und Ländern an einem Strang ziehen. Die Änderung des Jugendschutzgesetzes muss in der nächsten Legislaturperiode so schnell wie möglich umgesetzt werden. Das sind wir nicht nur den Eltern, Kindern und Jugendlichen, sondern auch den Anbietern digitaler Medien schuldig. Sie haben ein berechtigtes Interesse an rechtssicheren und klaren Regeln für den Kinder- und Jugendschutz auch im digitalen Bereich", sagte Dr. Katarina Barley.

Gutes Aufwachsen mit digitalen Medien unterstützen

Schon jetzt unterstützt das Bundesjugendministerium Kinder und Eltern bei der Mediennutzung und Medienerziehung. Der Ratgeber "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht." schätzt aktuelle Entwicklungen am Medienmarkt für Eltern ein.

Das Initiativbüro Gutes Aufwachsen mit Medien unterstützt pädagogische Fachkräfte und Eltern und stellt Informationen aus Medienerziehung und Medienbildung gebündelt und verständlich aufbereitet zur Verfügung. Hier finden sich auch App-Rezensionen aus der umfangreichen Datenbank des Deutschen Jugendinstitutes (DJI), in der die wichtigsten Apps für Kinder pädagogisch bewertet werden. Daneben fördert das Bundesjugendministerium Hilfeangebote wie jugend.support und jugendschutz.net.

No-Hate-Speech-Kampagne

Bei ihrem Rundgang besuchte die Bundesjugendministerin auch den Stand der No-Hate-Speech-Kampagne. Die Kampagne richtet sich gegen Hass und Diskriminierung im Internet. Die Initiatoren wollen insbesondere Jugendliche und junge Medienschaffende beim Umgang im Hate-Spate stärken. Die Kampagne geht auf eine Initiative des Europarates zurück. In Deutschland wird sie mit Förderungen des Bundesjugendministeriums durch die Neuen Deutschen Medienmacher umgesetzt.