Auf Einladung des Bundesfamilienministeriums fand am 10. November in Berlin ein interdisziplinärer Dialog über frühe Bildung statt. Beteiligt waren Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und der Fachöffentlichkeit. Im Zentrum stand die Frage, welche Unterstützung Eltern und pädagogische Fachkräften benötigen, um Kindern von Anfang an gute Bildungschancen zu eröffnen.
Individuelle Unterstützung durch Fachkräfte
In wissenschaftlichen Vorträgen und illustriert durch Best-Practice-Beispiele wurde erörtert, wie Familien in ihrer jeweiligen Konstellation und Lebenssituation durch Fachkräfte der Familienbildung und der Kindertageseinrichtungen unterstützt werden können. Die Situation von belasteten Eltern oder Familien mit Zuwanderungshintergrund wurden mithilfe von aktuellen Studienergebnissen besonders in den Blick genommen. Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und Analyse waren dabei auch außerfamiliäre Faktoren, die die frühkindliche Bildung beeinflussen. Beispielsweise die Vernetzung von Bildungsinstitutionen im Sozialraum und Bildungsangebote für Familien mit geringem Ressourcen.
Förderung der Familienbildung durch Elternbegleitung
Mit dem vom Bundesfamilienministerium geförderten ESF-Programm "Elternchance II“ (2015-2020) und dem Vorläuferprogramm "Elternchance ist Kinderchance" (2011-2015) wurden deutschlandweit bereits mehr als 8.000 Fachkräfte aus der Familienbildung und der Frühpädagogik zur Elternbegleiterin beziehungsweise zum Elternbegleiter ausgebildet. Die Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter stehen Familien mit Rat und praktischer Anleitung zur Seite und unterstützen insbesondere bei Fragen der Entwicklung und Bildung der Kinder. Sie beraten beim Eintritt der Kinder in Bildungsinstitutionen wie Kita oder Schule und sind Brückenbauer zwischen Familien und Institutionen vor Ort. Die Erkenntnisse des Expertenforums werden 2018 in einer wissenschaftlichen Fachpublikation veröffentlicht und fließen in das aktuelle ESF-Bundesprogramm "Elternchance II" ein.